Silhouetten

Die blinde Ästhetik schwelgender Trauer findet meine Blicke, mit glitzernden Perlen besetzt, unter bleiernen Lidern. Als formten sich Geräusche zu Worten, Worte zu Gedanken, Gedanken zu Gefühlen, als ließe mich ein winziger Klang erinnern, verweile ich im Stillstand der Zeit, versuchend Vergangenheit zu atmen, quecksilberträge Flüsse geronnener Zeit. Dein Lachen suche ich, doch finde nur meine Tränen, als wären sie Sinnbild des Verbleibenden, Stilleben in der Vergänglichkeit. Unter meinen Gedankenfingern bröckelt die Einnerung, zerfällt zu wehenden Wolken graubunten Staubes, Silhouetten formend, Schattenbilder, die mich fangen, berühren, die ich nicht halten, nicht fassen kann. Ich vergaß ihre Namen, zeichne mit zitternder Hand ihre Umrisse in die Luft, sehe mit schließendem Auge dein Antlitz darin, dein Lächeln, das allein der Ferne zu gehören scheint. ‚Bleib.‘ scheint es zu singen, doch ich verblasse, verliere an Gestalt, an Sinn, entweiche dem Sein, nur ein Schimmern hinterlassend, dort, wo einst meine zärtlichsten Gedanken ruhten.
‚Ein Traum.‘, denke ich und schlafe ein.

[Im Hintergrund: Penetralia – „Carpe Noctem: Legends Of Fullmoon Empires“]