In eigener Sache – Teil 1

Statistiken sind eine amüsante Sache, und so mancher – mir nicht unbekannte – vermag sich stundenlang mit deren Auswertung aufzuheitern. Mich selbst interessieren lediglich die täglichen Besucherzahlen, die nach einem mich unlängst schockierenden Hoch nun wieder normale Werte annehmen, und natürlich die albernen Suchmaschinenbegriffe, die zum meinem Weblog führten.
Und so kann ich nicht umhin, letztere [mal wieder] auszuwerten:

Es erfreut mich, daß es außer mir noch einige andere alberne Wesen in deutschsprachigen Landen zu geben scheint, die außergewöhnliche Worte lieben…
badewannenwasserfarben – Ein wunderschönes Wort, das auzugraben sich jederzeit lohnt [nicht zuletzt, weil es sowohl ein Substantiv als auch ein Adjektiv sein kann.].
glitzerbuchstaben – Der Klassiker schlechthin. Ich staune, wieviele Menschen im weltweiten Netz nach Glitzerbuchstaben suchen. Allerdings finden sie bei mir nur ein schwarze Tasche mit pinkfarbener Schrift…
rüsseltier – Ich grinse noch immer. Ein tolles Wort.
junggesellenabschiedsabend – Ich bin sprachlos. Wer sucht nur nach einem solchen Wortungetüm?

Zuweilen lassen Suchmaschinenanfragen durchblicken, daß die Suchenden so etwas wie Hilfe erwarten von den Seiten, derer sie fündig werden….
selbsterkenntnis – Ich bezweifle, daß Selbsterkenntnis einfach so im Internet zu finden ist…
angst – Dagegen weiß auch ich leider kein Mittel…
innehalten – … kann manchmal helfen.
flucht vor mir selbst – Äh…
mein hintern ist gross [Und was soll ich da jetzt genau tun…?]

Sexuelle Themen halten sich glücklicherweise in annehmbaren Grenzen.
sex im morast – Auch ein Klassiker. Naja, wer darauf steht…
sie sah die blöße meiner scham – Was für ein Satz. Und noch immer frage ich mich, ob das nicht ein Pleonasmus ist und ob es tatsächlich so schlimm wäre, wenn…
gibt es noch hoffnung auf besinnung der menschen? – Ich liebe diese Frage und wünschte, ich könnte sie beantworten.
meine mitbewohnerin ist doof – Äh… Das tut mir leid. Ehrlich.

Zuweilen frage ich mich allerdings, wonach genau die Suchenden forschten bzw warum gerade mein Weblog als Antwort in Frage kommt…
schlechte wortwitze – Also wirklich. Ich mache nur gute Wortwitze.
warum grüßen wir – Gute Frage.
einen satz mit dem wort erwehren – „Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, daß ‚erwehren‘ mit Genitiv genutzt werden sollte.“
den erledigungen nach eilen – Häh?
wörter mit jumbo – „Jumbo-Jet“ fällt mir da spontan ein. Viel mehr allerdings auch nicht…
bereits erworbener geräte – Wie jetzt…?

Zu guter letzt präsentiere ich noch den Suchbegriff, der mich am meisten erfreute, obgleich wahrscheinlich – aus irgendwelchen Gründen – eher nach der Hexadezimalzahl für die Farbe Weiß als nach meiner kleinen Comicfledermaus Frederick gesucht sein wird…
fffff.

[Im Hintergrund: Samsas Traum – „Der Spiegel sieht mich nicht“]

2 Gedanken zu „In eigener Sache – Teil 1“

  1. badewannenwasserfarben rocken zuweilen wirklich.

    einmal erschrak sich der herzallerliebste beinahe zu tode, als er mich, soeben frisch gefärbten haupthaares, in der wanne überraschte… – dachte der arme doch glatt, ich selbst oder gar ein übler meuchelmörder hätte mir schlimmstes anzutun versucht…

    „poly brillance – schwarzrot organdi“, sagte ich nur, „sonst geht es mir gut – keine sorge.“

  2. REPLY:
    Ich war überrascht, Bio-Badewannenwasserfarben kaufen zu können. In einem Bioladen, natürlich.

    Als Geschichtchen hätte ich aber die anzubieten, bei der wie – meien damalige Mitbewohnerin und ich – meienr anderen Mitbewohnerin eine geburtstagliche Freude machen wollten, die unter dem Motto „Gruseldüster“ stand und diverse Kleinigkeiten in sich barg, u.a. das Entleihen unzähliger Horrorschocker, Pizzabacken mit Schinken-Pentagrammen, das Auskleiden ihres Zimmers mit schwarzem Krepp, das Verteilen und Anzünden von über hundert Kerzen [das war hell und warm], das Auflegen gruseliger Musik usw.
    Eine nette Idee war, uns in ihrem Zimmer zu vestecken, im Badezimmer Wasser laufen, Kerzen brennen und die Musik leise spielen zu lasssen, so daß sie das Gefühl bekommen sollte, dort wäre jemand. Das Badewannenwasser war mit Wassermalfarbe blutrot gefärbt und sollte einen kleinen Schrecken verursachen.
    Leider mißlang dieses Vorhaben, haben doch die unzähligen Kerzen dafür gesorgt, daß sie schon von unten erkennen konnte, daß ihr Zimmer hell erleuchtet war, also dort jemanden vermutete und uns gleich – ohne Umweg über das Badezimmer und das gruselig gefärbte Wasser – aufspürte….
    Nun ja.

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