Hellblau

Ich hob den Kopf, und hellstem Blau galt mein Blick. Frei von Wolken war der Himmel, frei von Denken mein Geist, und ich starrte nach draußen, nach oben, ins Blau, als gäbe es dort irgendetwas, das mich fesseln, faszinieren, würde.

Und plötzlich gab es das. Ein Funkeln, ein Glänzen, ein Stern, ein Komet, zog seine Bahn quer durch das Blau, von rechts nach links, malte einen mattweißen Strich in das Unberührte, in das Unberührbare, verbarg sich kurz hinter dem Fensterrahmen und tauchte dann wieder auf, um einen Moment noch weiterzufunkeln, Stern zu sein, und sich dann in ein Flugzeug zu verwandeln, dessen weiße Hülle nicht länger das Sonnenlicht reflektierte.

Ich starrte dem Flieger hinterher, sah ihn hinter dem Vorhang verschwinden und überlegte, wer dort oben wohl wohin reiste, wer von dannen flog. Und für einen Moment war ich in der Luft, flog ebenfalls, flog davon, durch das helle Blau, sonnenbeschienen in die Ferne.

Eine dicke Fliege prallte gegen die Scheibe. Wieder und wieder stürmte sie dem blauen Himmel entgegen, dessen helle Weite uns so verlockend schien, und wieder und wieder stieß sie gegen schmutziges Glas, gegen unsichtbare Mauern, die uns hier hielten, hier drinnen, im Inneren, fernab vom Oben, fernab vom Fernen.

„Das bedeutet etwas.“, dachte ich und arbeitete weiter.