FFFfF: Krawatte

Der heutige Comic ist mal wieder ein Wunschcomic. Wolkentage sehnte sich nach einem glücklich dreinblickenden Käfer. Ich finde ja nicht unbedingt, daß er das in diesem Comic tut, aber weiß, daß er im letzten Panel glücklich ist… Das müßt ihr mir jetzt einfach mal glauben.

Und so.


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[Im Hintergrund: Die Apokalyptischen Reiter – „Soft And Stronger“]

Ausnahmsweise: Fußball

Heute stellte ich fest, daß mich die nahende Fußballweltmeisterschaft der Herren nicht stört, nicht nervt. Ich bin darüber hinaus.

Alle meckerten gegen das komische WM-Maskottchen, diesen Löwen. Dabei finde ich ihn gar nicht so schlecht. Ich habe schon miesere Maskottchen gesehen, die weniger kritisiert wurden. Ja, selbst der offizielle WM-Song, den ich bisher nur ein halbes Mal vernahm [Es hat Vorteile, abseits von Fernsehen und Radio zu existieren.], vermag nicht, meinen Unwillen zu erregen. Dem Videoausschnitt, den ich erhaschte, konnte ich sogar meine Sympathie entgegenbringen.

Natürlich nervte es mich, daß ich 850-Gramm-Gläser Nutella in Fußballform oder runden Schmelzkäse mit Fußballaufdruck in den Geschäften ertragen oder daß jeder Pipikackaladen, jedes Pipipkackaprodukt mitziehen, sich thematisch einordnen, muß, daß Karstadt sich bescheiden „Offizieller Ausstatter der Fans 2006“ nennt, um nicht mit FIFA-geschützten Markennamen in Konflikt zu geraten, daß jedes zweite Wort der deutsche Sprache mittlerweile irgendetwas Fußballerisches beinhaltet – und daß selbst ich darüber schreibe.

Aber vorhin stellte ich fest, daß ich darüber hinweg bin. Zuerst fand ich die kommende WM einigermaßen interessant. Ich interessiere mich nicht für Fußball, doch wenn Deutschland Fußballweltmeister [Herren] werden würde, brächte auch ich ein vergnügtes Lächeln auf die Lippen, als hätte ich etwas dazu beigetragen [habe ich nicht!]. Oder wenn die favorisierte Bundesliga-Mannschaft meines Mitbewohners spielt, bin ich durchaus daran interessiert zu erfahren, ob sie nun gewinnen oder nicht. Doch mir reicht ein Blick auf das Ergebnis, ein kurzes „Aha!“, und dann ist mein Interesse schon wieder erloschen.

Ich spiele kein Fußball, und mir fällt außer „Ballack“, „Kahn“ und „Lehmann“ kein Spieler der derzeitigen deutschen Nationalmannschaft ein. Von den anderen Ländern ganz zu schweigen. Ich habe keine Ahnung, in welcher Gruppe „wir“ spielen oder wann die WM überhaupt beginnt. Und es hat auch keine Bedeutung für mich.

Doch bin ich imstande, mich zu freuen. Und wenn sich alle freuen, daß die WM in Deutschland stattfindet, freue ich mich mit.
Wenn allerdings die Geschäftemacher auf den Platz rücken und viel zu früh jede einzelne Nische mit Fußballprodukten überhäufen, wende ich mich ab. Angewidert.

Allerdings waren die miesen Fußballnerver schlau genug, rechtzeitig anzufangen. Denn man kann nicht ewig angewidert sein. Ich erst recht nicht.
Meine Abneigung flaute ab. Momentan schwelge ich in wohligem Desinteresse allem gegenüber, was mit Fußball zu tun hat. Ein Null-Status sozusagen, der gegenüber dem rotglühenden Minusbereich zuvor eine deutliche Verbesserung darstellt.

Die Fußballweltmeisterschaft darf also kommen. Es ist mir egal.
Aber es stört mich auch nicht länger.

[Im Hintergrund: Dornenreich – „Her von welken Nächten“]