Am Morgen

Das Lächeln im Gesicht über ein umgeworfenes Glas, das ich erst umwarf, nachdem ich dessen Inhalt in mich hineingekippt hatte – um im Falle eines Umwerfens nichts zu verschütten.

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7.30 Uhr durch die Straßen zu wandeln und sich darüber zu wundern, wie es sein kann, daß derart viele Menschen um diese Uhrzeit bereits wach sind

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Die Feststellung, die dank frühmorgendlicher Stunde geleerte Innenstadt trotz der mir innewohnenden Müdigkeit mit wacheren Blicken wahrzunehmen.

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Keine Weisheit, aber dennoch überraschend: 7.45 Uhr sind Menschen teilweise freundlich und Ämter besucherleer.

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Der Verdacht, daß der Türke, bei dem ich gestern Döner kaufte, ein Grieche ist. Der Ladenname „Kleopatra“ trägt jedoch nicht zur Untermauerung dieser These bei.

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Ein Sonnenstudio namens „Sun of Medusa“, bei dem ich mich fragen muß, ob ich beim Anblick eines dort Gebräunten zu Stein erstarren werde.
[Zum Glück war es kein Friseur.]

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Mich zum wiederholten Male fragend, ob Juwelier oder Goldschmied nicht die bessere Berufswahl gewesen wäre, da ich über eine nicht enden wollende Zahl an Ringen verfüge. Leider nur Augenringe.