Am Wegesrand entdeckte ich einen viereinhalb Meter hohen Stein. Beinahe hätte ich ihn übersehen, denn der riesige Stein war äußerst unauffällig. Meine Blicke glitten immer wieder von ihm ab. Er schien sich große Mühe zu geben, nicht entdeckt zu werden.
„Hallo Stein.“, begrüßte ich ihn.
„Hallo.“, antwortete er leise, mit einer Stimme, die auch Windhauch hätte sein können. Oder das Rauschen eines vorbeifahrendes Autos.
„Du bist ziemlich unauffällig.“, sagte ich.
„Mmmh.“, sagte der riesige Stein und versuchte zu nicken.
„Du gibst dir wohl ziemlich große Mühe, nicht aufzufallen?“, fragte ich.
„Hier drüben bin ich.“, sagte der riesige Stein, und ich drehte mich um. Tatsächlich: Meine Blicke waren von dem unauffälligen riesigen Stein abgeglitten, und ich hatte ihn innerhalb weniger Sekunden völlig aus den Augen verloren.
„Du gibst dir wohl ziemlich große Mühe, nicht aufzufallen?“, fragte ich erneut.
Der riesige Stein antwortete nicht, und plötzlich wusste ich nicht mehr, wo er sich befand.
„Stein?“, fragte ich, doch der riesige Stein hatte seine Anstrengungen verdoppelt und war nun unauffälliger als ein kirschkerngroßes Chamäleon.
Der riesige Stein schwieg, und ich erblickte ihn nicht länger.
„Du bist echt gut.“, lobte ich ihn. Der riesige Stein lächelte, doch ich sah es nicht.
Ich lächelte ebenfalls. Wenige Augenblicke später hatte ich vergessen, warum.