Begegnungen 09: Hamster

An der U-Bahn-Haltestelle traf ich auf einen Goldhamster. Er fror ein bisschen, also setzte ich ihn ihn unaufgefordert in meine Jackentasche. Er schaute zunächst verdutzt, doch als immer mehr Wärme durch sein weiches Fell drang, schloß er zufrieden die Augen. „Danke.“, sagte er, und wenn Hamster lächeln könnten, hätte er es wohl getan.
„Gern geschehen.“, sagte ich und beließ den kleinen Nager in seinem genussvollen Schweigen.
„Wie heißt du eigentlich?“, fragte er mich nach einer Weile, und ich nannte ihm meinen Namen.
„Und du?“
Der Hamster sah mich empört an. „Das sieht man doch!“
„Peter?“, fragte ich vorsichtig, doch der Hamster schüttelte mit dem Kopf.
„Sehe ich aus wie ein Peter?“
„Nein.“, gab ich zu. „Eher wie ein Fridolin.“
„Hihi.“, kicherte der kleine Goldhamster. „Knapp daneben.“
„Herrmann? Herrmann Hamster?“
„Nö.“
„Gustav? Gustav Goldhämsterchen?“
„Nö.“
„Joachim? Siegfried? Jens?“
„Nein, nein und nochmal nein.“, antwortete der Hamster und kicherte erneut. „Du denkst in eine völlig falsche Richtung. ich bin nämlich ein Mädchen!“
„Also Fabian?“
„Richtig.“, kicherte der Hamster, hüpfte aus meiner Jackentasche und lief in die U-Bahn.