Der morgendliche Wurm im Ohr 28

In der letzten Zeit suchen mich wirre Träume heim. Wenn ich ehrlich bin, kann ich mich kaum an Einzelheiten erinnern, nur eben daran, daß sie wirr waren. Mich verwunderte es allerdings nicht, heute aufzuwachen und Nine Inch Nails „Head Like A Hole“ im Inneren meines Kopfes zu vernehmen…

Head like a hole.
Black as your soul.
I’d rather die than give you control.

[Im Hintergrund: Danzig – „Danzig“]

Der morgendliche Wurm im Ohr 27

Aufgewacht. Das erste Gefühl ist ein schlechtes. Oh nein, nicht noch ein Tag.
Dann das Lied in meinem Kopf: Madrugada mit „Ramona“. Ich lächle. Vielleicht gibt es noch Lichtblicke. Der Wecker klingelt ein zweites Mal. ‚Jaja.‘, murmle ich und schalte ihn ab, starre mit offenen Augen an die Decke. Ein Sonnenstrahl versucht, sich durch den Vorhang zu kämpfen, findet mich.
Seufzend stehe ich auf. Ein neuer Tag beginnt. Doch ich will ihn nicht.

Der morgendliche Wurm im Ohr 26

Ich erwache. Der Wecker spielt seine nervtötende Melodie, doch liegt weit genug weg, um nicht erreicht, nicht zur Stille gezwungen werden zu können. Seufzend drehe ich mich auf den Rücken und starre an die Decke.

An die Decke zu starren könnte eine durchaus interessante Beschäftigung sein, wenn man bedenkt, daß die Rauhfasertapete ein steter Quell abwechselnder Muster darstellt. Jedoch ohne Brille sehe ich dort nur Weiß, verschwommenes Weiß.

Ich wollte mich schon zu wundern beginnen, daß irgend etwas in meinem Umfeld nicht stimmte, daß irgend etwas fehlte, als die Baurabeiter zu bohren begannen. ‚Ach ja…‘, stellte ich glücklos fest, während sich die stählerne Maschine lärmintensiv in das Gemäuer fraß. Wieder, wieder und wieder.

Ich weigere mich, mich vorzustellen, wieviele Löcher das Mauerwerk bereits zieren, destabilisieren, wieviel noch vorgesehen sind, weigere mich, mich erneut darüber aufzuregen, daß eine Handvoll zusätzlicher Bauarbeiter den gesamten Bauprozeß beschleunigen und vielleicht sogar irgendwann abschließen würden.

Die Bohrer verstummen. Ich atme auf. Doch auf dem Hof unterhalten sich zwei Frauen, von denen sich keine um das schreiende Kind zu kümmern scheint, das mit immer lauterem Geplärre Aufmerksamkeit auf sich zu lenken versucht. Meine Aufmerksamkeit hat es – wenn auch unfreiwillig.

Und während ich mich nun doch aus dem Bett erhebe, den Tag anzugehen versuche, bemerke ich zwischen dem von außen hereindringenden Lärm ein Stück guter Musik, einen morgendlichen Ohrwurm in meinm Kopf, der mich zu erfreuen vermag:
System Of A Down mit „Violent Pornography„.

[Im Hintergrund: System Of A Down – „Mezmerize“]

Der morgendliche Wurm im Ohr 25

‚Guten Morgen!‘, denke ich mir ironisch, als ich mich die dröhnende Bohrmaschine der Bauarbeiter aus dem Schlaf reißt. In kurzen Intervallen, vielleicht jeweils fünf Sekunden lang, von einer etwa ebenso langen Pause unterbrochen, frißt sich der rotierende Stahl in die Wand, läßt das ganze Haus zittern, wirft den Motorenlärm auf den Innenhof, wo er unzählige Male reflektiert und verstärkt wird.

Ich quäle mich aus dem Bett. Der Wecker schläft noch. Er hat noch eine halbe Stunde Zeit, bevor er seinen Dienst verrichten muß. Unter der Dusche entdecke ich meinen heutigen Ohrwurm:
Howard Carpendale mit „Hello Again„.
Na klasse. Der Tag zeigt sich bereits in seinem schönstem Kleid.

In der Küche finde ich den selbstgebackenen Kuchen vom gestrigen Tage. ‚Lecker‘, freue ich mich und sehe einen Lichtstreif am Horizont.
Doch ich habe noch nicht einmal die Küche verlassen, als der Teller in meiner Hand an einer Stuhllehne hängenbleibt und seinen Inhalt auf dem nicht unbedingt reinlichen Küchenboden verteilt.

‚Och nö.‘
Ich bereinige den Boden vom Kuchenmatsch, nehme mir ein neues Stück und begebe mich – vorsichtig – in mein Zimmer, wo versuche, die bessere Aufenthaltsort-Alternative herauszufinden:
Die Universitätsbibliothek, in deren unmittelbarer Umgebung derzeit gebaut und gebohrt wird, – oder die heimischen Räumlichkeiten, die ebenso mit unerträglichem Baulärm überschattet werden.

‚Mist.‘, denke ich und versuche, mit lautem Metal zumindest den Ohrwurm aus meinem Schädel zu tilgen.

[Im Hintergrund: Ensiferum – „Iron“]

Der morgendliche Wurm im Ohr 24

Das Erwachen erfolgte nicht ganz freiwillig, wurde gefördert von den Geräuschen im Haus tätiger Bauarbeiter, die ihre gigantisch große Bohrmaschine in aller Ausführlichkeit am Mauerwerk austesteten. Nicht nur der Lärm setzte meinem Schlafbedürfnis zu, sondern auch die Frage, ob die Wände, in die gerade im Abstand von etwa 20 Zentimetern unzählige Lächer gebohrt wurden, in Wirklichkeit tragend waren und das Gebäude allmählich einstürzen würde, je länger die fleißigen Handwerker daran herumbastelten.

‚Wie spät ist es eigentlich?‘, fragte ich mich und schloß das Fenster. Ein Blick auf mein Telefon bestätigte mir, daß ich noch exakt vierzehn Minuten Zeit hätte, um in Seelenruhe auszuschlafen. Mist. Daraus würde wohl nichts mehr werden. Trotzdem barg ich meinen Schädel noch einmal in den Kissen, entspannte noch ein paar Minuten, bevor ich endgültig aufstand.

Der Wecker, der sich in meinem Mobiltelefon befand, mußte jeden Augenblick klingeln. Wo war nur das Telefon? Ich suchte, fand aber nicht. An einem Tag wie diesen das Handy nicht zu finden, war irgendwie albern.

Ich war mir sicher, daß das Gerät irgendwo in der Nähe meines Schlafbereichs zu finden sein müßte, hatte ich es doch am gestrigen Abend dorthin geworfen. Doch erinnerte ich mich wirklich an diesen Wurf, oder war das Bild in meinem Kopf nur der Wunsch, gepaart mit der Erinnerung an die Tage davor? Ich wußte es nicht, suchte weiter.

Zweifach hatte ich nun bereits die gesamte Schlafumgebung durchwühlt und immer noch nichts gefunden. Der Wecker, der mich dezent auf den Fundort hinweisen hätte können, verweigerte sich mir wohl auch. Ungut.

Ich zog mich langsam an, ging im Geiste noch einmal alle Orte durch, an dem sich das Mobiltelefon aufhalten konnte, wühlte und kramte, doch fand nichts. Die Situation war so befremdlich, daß sie mich schon wieder amüsierte. Ich suchte inensiver, selbst an Stellen, die man so gut einsehen konnte, daß ein Blick genügte, um sie überschauen zu können.

Dann fiel es mir ein. Der Sessel! Ich hatte am Abend ein oder zwei Kleidungsstücke vom Bett entfernt und auf den Sessel gelegt. Vielleicht war ja das Handy versehentlich dabei gewesen. Ich sprang auf, eilte zum Sesel, durchstöberte kurz die wenigen, dort liegenden Kleidungsstücke, wurde nicht fündig. Mist.

Doch ein zweiter Gedanke schoß mir durch den Kopf. Der Kleiderschrank! Und tatsächlich: Kaum hatte ich angefangen, im Kleiderschrank zu kramen, rutschte das Handy mir aus einem Haufen Socken entgegen.

‚Ich bin toll!‘, stellte ich fest.
Wie war das Telefon aber in den Kleiderschrank gekommen?
Welch aufregendes Mysterium!

Nebenbei begleitete mich die ganze Zeit der heutige Wurm im Ohr. Es handelte sich um Lacrimosa mit „Lichtgestalt“.
Ich weiß nicht, wann ich das Lied zuletzt hörte – das dürfte einige Tage zurückliegen -, doch freute ich mich heute über dessen Klang in meinem Gehörgang.

„Lichtgestalt – in deren Schatten ich mich drehe…“

Der morgendliche Wurm im Ohr 23

Aufzuwachen und zu begreifen, daß der neue Tag sich mit altbekannter Trägheit ankündigt, weil das Unerledigte seine bedrängenden Schatten auf die Gegenwart wirft, nicht losläßt, sich mit Klauen in mein Inneres schlägt und mich lähmt, mit Furcht beseelt, zurückhält, jeden Schritt zum Stillstand degradiert.
‚Laß mich fliehen!‘, flehe ich – und stehe auf.

Der heutige Wurm in meinem Ohr ist
WIZO mit „Quadrat im Kreis

So fehlt zur letzten Konsequenz
einmal mehr das bißchen Mut
und die paradoxe Wut darüber
wird im Traum ertränkt
von der beschissenen Leichtigkeit des Scheins

Der morgendliche Wurm im Ohr 22

Aufzuwachen bedeutet für mich eigentlich nichts Gutes. Ein neuer Tag beginnt, angefüllt mit Pflichten und dem Wissen, daß ich diesen Pflichten nur unzureichend nachzukommen imstande sein werde. Sich aus dem Bett zu begeben, bedeutet, einem Trott zu folgen, der schon die Tage zuvor ungenießbar machte.

Und doch erwachte ich in den Morgenstunden der letzten Tage in erstaunlich guter Stimmung. Nachdem ich den nervigen Wecker mit gebührender Ignoranz vedrängt und es mir noch ein paar Minuten unter den kuschligen Decken bequem gemacht hatte, stahl sich stets ein Lächeln auf meine Lippen, das jeglichen Verdruß wegschwemmte, mich dazu bewegte aufzstehen und mein Möglichstes zu geben, diesen Tag mit Angenehmem zu befüllen.

Von mir selbst erstaunt fand ich mich dann stets unter der Dusche wieder, das Lied in meinem Kopf, den morgendlichen Ohrwurm trällernd.

There is no you, there is only me
There is no fucking you, there is only me

Nine Inch Nails mit „Only„.
‚Kein schlechtes Werk.‘, stellte ich heute fest, als ich mir mein Frühstück zubereitete.

Essen wirkt bei mir, solange es schmackhaft ist, prinzipiell positiv. Selbst wenn ich mich dagegen wehre, krampfhaft meine schlechte Laune zu verteidigen wünsche, kann ich nicht verhindern, daß eine deliziöse Mahlzeit imstande ist, meine Laune zu heben. [Zuweilen ertappe ich mich sogar dabei, wie ich mich selbst veralbere, indem ich mir nur deswegen etwas Leckeres zubereite, damit ich meinem Verdruß entfliehe.]

Meine Mitbewohnerin war schon wach, frühstückte ebenfalls. Kräuterbutter tropfte von der getoasteten Brotscheibe auf ihr Oberteil. Sie fluchte, schimpfte, verzog sich in ihr Zimemr, um die Kleidung zu wechseln, gesellte zusätzlichen Unmut zu ihrer ohnehin vorhandenen Morgenmuffelei.

Ich ließ mich nicht stören. Zwei Brötchen und ein halber Liter kakaopulverüberflutete Milch warteten auf mich.

‚Manchmal wäre es das Beste, man könnte seinen Finger ausstrecken, den anderen berühren und die eigene gute Laune übertragen.‘, dachte ich, als meine Mitbewohnerin zurückkehrte, mißmutige Miene zeigend.

Ich lächelte ihr zu und spürte, daß es auch ohne Berührung gelang, daß mit jedem Wort, das ich von mir gab, ihr Unmut zu verblassen und meine wohlige Stimmung sich auf sie zu übertragen schien.

‚Ein schöner Tag.‘, freute ich mich.

Der morgendliche Wurm im Ohr 21

Amüsant.
Mir geht, obgleich ich weder das Lied noch den Interpreten sonderlich toll finde oder gar in letzter Zeit vernommen habe, den ganzen Morgen schon Clueso mit „Wart mal“ durch den Kopf.

Wart mal!
Du kommst sowieso schon zu spät
Lass lieber chill’n
Wart mal
Du bist sowieso schon zu spät
Wozu noch gehn
All die Hektik, all der Stress
wär’s da nicht besser wenn man’s lässt…

Allerdings ist das Fazit des Songs, daß man „es“ doch nicht sein lassen sollte, egal, ob zu spät oder nicht. Aber es ruhig angehen zu lassen, ist vielleicht gar keine so schlechte Idee…

Erstaunlicherweise finde ich immer wieder Teile der verlorengeglaubten Motivation in mir. Bin gespannt, wie lange das noch anhält und mich dazu bewegt, ein wenig fleißig zu sein.

Meine Mitbewohnerin erzählte mir eben, daß sie gestern statt geplanter sieben Stunden „nur“ fünf Stunden in der Bibliothek verweilte, um zu lernen. Nun ja, davon bin ich weit entfernt [obgleich ich sicherlich insgesamt über den Tag verteilt durchaus auf eine ganz angenehme Stundenanzahl komme]; doch dafür fehlt ihr die Fähigkeit, einfach mal abschalten zu können. Wenn sie keine [sinnvolle!] Beschäftigung hat, fühlt sie sich nicht wohl. Und ich habe den Verdacht, daß sie das, womit ich vorwiegend meine Zeit verbringe, nicht als „sinnvoll“ erachtet…
Im Gegensatz dazu schaffe ich es, auch in Momenten größter Anspannung eine Art innerer Ruhe zu finden. Die Welt ist nicht so wichtig, wie sie immer tut.

Laß lieber chill’n…

Der morgendliche Wurm im Ohr 20

Die von mir bewohnte WG ist verhältnismäßig groß. Das muß sie auch sein, beherbergt sie doch schließlich fünf Studenten zuzüglich diverser spontan oder regelmäßig auftauchender Gäste. Die Größe und die WG-gerechte Anorndung der Zimmer bringt es mit sich, daß der Korridor, von dem die einzelnen Zimmer abzweigen, wie ein Schlauch durch die gesamte Wohnung führt. Das wiederum hat zur Folge, daß die Wohnungstürklingel nur für die Bewohner der ersten zwei, drei Räumlichkeiten hörbar ist – natürlich unter der Voraussetzung, daß keiner von ihnen sich gerade dezibelintensiven Klängen widmet, was aber durchaus zuweilen geschieht.

Um arglose Klingler nicht stundenlang ungehört vor der Außentür stehen zu lassen, installierten wir eine Art Klingelverlängerung, eine lautstarke Hupe, die kraftvoll in den Flurgang dröhnt, sobald die Klingel betätigt wird. Das System funktioniert erstaunlich gut und besitzt nur einen einzigen Haken: Es ist laut, immens laut, zumindest, wenn man sich gerade neben der Hupe befindet, wenn diese losgeht – oder wenn man durch sie aus dem Schlaf gerissen wird.

6.23 Uhr. Es klingelt. Es hupt. Noch einmal. Nochmal. Wieder und wieder.
Durch den Krach aus der Tiefschlafphase herausgezerrt, stehe ich auf, mürrisch, werfe mir ein paar Kleidungsstücke über und eile verdrossen zur Gegensprechanlage, um den sadistischen Dauerklingler zur Rede zu stellen.
Auf dem Gang begegnet mir meien Mitbewohnerin, die der Lärm ebenfalls aus den Federn gerissen hatte.
„Ich glaub‘, es hackt!“, meint sie.
Neben der Klingel steht schon Mitbewohner 1, der Bewohner des eingangstürnächsten Zimmers, ratlos, aber scheinbar schon eine Weile wach:
„Ich habe schon versucht ranzugehen…“
Ich hebe den Hörer der Gegensprechnanlage ab, vernehme nichts.
„Ja!“, rufe ich hinein, hörbar schlechtgelaunt.
Keine Reaktion.

Ich stapfe in mein Zimmer zurück, suche meine Brille, werfe mir ein weiteres Kleidungsstück über und stürme dann die 103 Stufen nach unten, um dem bösartigen, vermutlich fliehenden Klingler noch zu begegnen.
Ich reiße die Haustür auf, doch draußen ist niemand.
Auch als ich mich umsehe, entdecke ich niemanden Verdächtiges. Kein Notfall, keine alarmierende Feuerwehr, auch keine wegrennenden Schulkinder, kein befreundeter Spontanbesucher. Nichts.
Mit Runzelfalten auf der Stirn steige ich die 103 Stufen wieder hinauf, schließe die Tür und verkrieche mich ins Bett.

An tiefen Schlaf ist jedoch nicht mehr zu denken – ich schlummere dahin. 9 Uhr wollte ich spätestens aufstehen.

Doch kurz nach 7 Uhr vernehme ich ein erneutes, lautes Tröten, langanhaltend diesmal. Keine Klingel, begreife ich sofort. Das kommt von draußen. Nach etwa einer halben Minute ist es vorbei.
Aber ich bin wach. In der Küche höre ich meinen Mitbewohner rumoren und frage mich, ob man denn wirklich morgens um sieben abwaschen muß. Von draußen dringt Baulärm herein, rückwärtsfahrende und stetig brummende und piepende Kieslaster, Bodenbeben verursachende Wegplättungsmaschinen, die Rufe unbeschäftigter Bauarbeiter. Irgendwo im Haus bohrt jemand. Unaufhörlich.
‚Ich sollte wohl aufstehen.‘, denke ich müde und schleppe mich unter die Dusche.

In meinem Kopf jedoch erkingt ein angenehmes Lied, ein morgendlicher Wurm im Ohr, der meine Laune immerhin zu retten vermag:

Samsas Traum – „Der Wald Der Vergessenen Puppen“

Wieso drang über Nacht die Angst in unsere Geschichte ein?
Wie konnte ein Mensch, schön wie Du,
Innerlich nur so hässlich sein?

Guten Morgen.

Der morgendliche Wurm im Ohr 19

Ich liebe es aufzuwachen. Zumindest manchmal.

Schon häufig kam mir der Gedanke, wie toll es sein muß, sich einfach mal den Wecker zwei Stunden zu früh zu stellen, mitten in der Nacht aus den schönsten Träumen gerissen zu werden, verärgert die ersten Laute des Tages zu murmeln [„Och nö…“], mit verklebten Augen einen Blick auf das vermaledeite Klingelding zu werfen – und dann erfreut festzustellen, daß man noch zwei Stunden Schlaf übrig hat, sich fröhlich grinsend wieder in die Kissen zu kuscheln und erneut ins Traumland zu entschwinden.

Denn das Schönste am Aufwachen ist eindeutig das Weiterschlafen.
Ähnlich agierte ich heute morgen. 8 Uhr klingelte der Wecker. Zeitiger durfte er nicht, denn da ich es auf diversen Gründne niemals schaffe, vor Mitternacht zu Bett zu gehen, verblieben mir so immerhin acht Stunden wahrlich nötigen Schönheitsschlafs.

Der Wecker klingelte, pentetrant, nervig, viel zu laut. Ich stellte ihn ab, drehte mich um. Nur noch ein paar Minuten. Nichts drängte, kein Termin, zumindest kein echter. Es gab genug Arbeit, die auf mich wartete, doch all das konnte ich vorerst vergessen, ignorieren und mich mit geschlossenen Augen der Tatsache erfreuen, daß mein Bett vor allem in den Morgenstunden unglaublich bequem ist.

Der Nachteil am Weiterschlafen ist das Aufwachen. Besser: Das Aufstehen-Müssen. Kein zweiter Wecker erinnerte mich daran, daß ich schon wieder eingeschlafen war, daß ich im Begriff war, den Vormittag unnütz verstreichen zu lassen.

Halb zehn öffnete ich die Augen, war plötzlich wach – und kreativ. Ideen für meine Studienarbeit schossen durch meinen Kopf, wollten niedergeschrieben werden. Neuer Tag, ich komme!

Irgendwo in den Tiefen meines Geistes erklang Edguy mit „Tears Of A Mandrake“, und ich wippte den Kopf ein wenig im Takt, bis ich mich endgültig erhob und unter der Dusche verschwand.

Guten Morgen, Welt.