das wissen, daß mit jedem atemzug leben von mir weicht, berührt mich nicht, berührte mich noch nie. die zukunft ist irgendwo und wartet auf mich. ich sehe sie nicht, wollte sie nie sehen. der moment sollte zählen, einzig und allein bedeutung besitzen; doch dieser – viel zu kurz, zu unbedeutend, viel zu schwer zu halten – verliert sich, flieht von dannen, ehe man ihn bemerkt. was bleibt ist die vergangenheit, ein riesiger haufen vergangenheit, der mit jedem atemzug wächst. was verbleibt mir, als in das vergangene zu tauchen, um dort das zukünftige zu ersuchen? was verbleibt mir, als zu hoffen, zu hoffen und immer wieder zu hoffen?
lichtblicke bemächtigen sich meiner. ein lächeln wird mir auf das antlitz gepinselt. doch können sie mich berühren? ich weiß es nicht.
die vergangenheit wiegt schwer in meiner brust, zeichnet pfade für das kommende, zeichnet pfade aus unmöglichkeiten. ich will nicht länger in ihr verweilen, will nicht länger an der flüchtigkeit eines vergessenenen traumes hängen, will nicht länger längst gelebtes leben in mir spüren.
aufstehen und leben. aufstehen, hinausgehen, dem tag entgegenlachen und leben. wie einfach sich das schreibt. wie einfach man zu sich selber sagt, mit dem nächsten augenblick sei alles anders, alles besser. wie leicht die lüge von den lippen gleitet und das spiegelbild verwirrt. ich wollte, ich könnte ihr glauben schenken…
gedanken halten mich zurück; immer wieder sind es die gedanken, die mich zerren, mich verlachen, die mich lähmen und mein dasein vor augen führen. immer wieder sind es gedanken, die schitte vereiteln und mauern bauen. immer wieder.
und ich denke nach, über die gedanken, über die gedanken, die über die gedanken sinnieren, über die gedanken, die über die gedanken nachdenken, die wiederum…
wer vermag mich jetzt noch zu halten; dafür zu sorgen, daß für einen lidschlag meine zeit gefriert, zu licht gefriert; für einen winzigen moment meinen geist auszulöschen und dem blanken nichts zu übergeben?
wie gerne würde ich das nichts mit farben bemalen, mit zauberhaften worten beschreiben, wie gerne würde ich es mit einem dasein füllen, das anders ist – und doch ich.
das lächeln auf meinem antlitz kennt mich längst, hat mich durchschaut, trauert um die wirklichkeit, schenkt mir den mut, den ich irgendwo auf halbem weg verlor.
irgendwo dort draußen wartet das leben. vielleicht sollte ich mich regen, mich bewegen, die pforten öffnen und ihm entgegengehen. vielleicht sollte ich aufstehen und alles gewesene bewahrend das künftige ersehnen, mit lachendem herzen und leuchtem im blick. vielleicht sollte ich einfach aufsehen und der unerwartbaren dinge harren, die mich zu finden versuchen.
vielleicht…