ich kann dich träumen sehen

warum schweige ich nicht? warum flüstere ich worte in die luft, als könnte sie jemand vernehmen? warum atme ich meine gedanken in die welt, als ahnte ich das wesen, das sie irgendwann mit einem sehnsüchtigen lächeln absorbieren wird? warum schweige ich nicht?

warum drängen sich worte in meinen schädel, bilder durch meinen geist, suchen den weg in die ferne, hinaus aus dem gefängnis meines leibes? warum träume ich? warum träume ich noch immer?

ich kann sie leuchten sehen, spüre ihr glitzern in der fremde, fühle meine sucht, mein beben. ich kann mich lächeln sehen, tanzen ob der möglichkeiten, weinen, verzweifeln ob ihrer vergänglichkeit.

ich kann dich lachen hören, meinen gedankentaumel genießend, mit meinen wortwelten spielend, als wären teile meines daseins auch die deinigen. ich kann dich träumen sehen – irgendwo in mir.