Geschmacksfragen

Irgendwo las ich den Satz „Ich liebe Kunst.“ und führte ein gedankliches Argh!!! aus. Andere lieben Bücher. Oder Musik. Das ist genauso schlimm. Allein diese verallgemeinernde Ungenauigkeit falsifiziert die eigene Aussage. Wer imstande ist, etwas zu mögen, sollte sich doch präziser ausdrücken können.

Würde ich derart allgemein formulieren, müßte ich schreiben, daß ich Kunst mag und scheiße finde, daß ich Bücher liebe und verachte, daß ich Musik liebe und meide. Ergibt nicht viel Sinn, oder? Ein bißchen Differenzierung könnte da weiterhelfen.

Vielleicht habe ich zuviele MTV-Sinnlossendungen gesehen oder zu häufig in Boulevardmagazinen geblättert, in denen derartige Aussagen zu finden sind; doch ich kann nicht daran glauben, daß zwei Partner nur allein deswegen zusammenpassen müssen, weil sie beide Musik mögen.

„Wie habt ihr euch eigentlich kennengelernt?“
„Ach, das war damals, im Plattenladen. Ich hatte mir gerade das neue Nargaroth-Album gekauft, also das, wo der Typ wie ein kranker Psychopath rumkreischt und -grölt, da sah ich sie in der Gegend rumstehen: Mannomann, dachte ich mir, die steht in einem Plattenladen rum. Die muß Musik mögen. – Und schwupps war ich verliebt.“
„Und? Mochte sie deine Nargaroth-Platte?“
„Nee, sie hat mir sofort gesagt, ich solle meinen verschissenen Scheiß ausmachen und übertönte die kreischenden Gitarren mit widerlichen Hiphop-Bässen. Aber sowas schweißt ja auch irgendwie zusammen, oder?“
„Äh…“
„Naja, außerdem mögen wir ja beide Kunst…

Tageswort Nr. 41: Cityfant

Das Wort des heutigen Tages fand ich nicht selbst, doch finde es derart entzückend, daß ich es mir frecherweise einheimste. Nun stehe ich hier und prahle damit, mal wieder ein bezauberndes Tageswort entdeckt zu haben, obgleich ich wenig dazu beitrug – außer der Lektüre einer Mail, die eben jenes Wort nicht nur beinhaltete, sondern gar als Betreff trug.

Dank gilt also der wundertollen Lily, die offenen Auges durch Magdeburg wandelte und dort einer Straßenreinigungsmaschine, die tatsächlich Cityfant hieß, begegnete. Internetrecherchen ergaben, daß in mehreren Städten Cityfanten durch die Straßen wuseln – und allein diese Vorstellung finde ich knuffig.

Wer auch immer sich das Wort erdachte und so frei war, eine Kehrmaschine damit zu bestückend: Merci.

[Im Hintergrund: The Dresden Dolls]

Tageswort Nr. 40: Schuhfladen

Das Wort des gestrigen Tages war Schuhfladen.

Erst nachdem ich es niedergeschrobt hatte, fiel mir ein, worum es sich handelte:
Ein Schuhfladen ist ein Kuhfladen, dessen einziger Existenzzweck darin besteht, rasch unter wandernde Schuhe zu huschen und deren Besitzer somit mit Widerlichkeit zu bestücken.
Schuhfladen sind groß genug, um notfalls auch zwei Schuhen Platz zu bieten, und tief genug, um in den Schuh hineinschwappen zu können. Daß Schuhfladen ewig frisch bleiben, bedarf keiner Erwähnung.

Morgendlicher Ohrwurm 43: Glass Slipper

Der heutige Ohrwurm beim Erwachen war „Glass Slipper“ von The Dresden Dolls. Das ist wenig verwunderlich, da ich mir diesen Titel zusammen mit anderen desselben Interpreten in den letzten Tagen häufiger zu Gemüte führte. Aber da dieser Song wunderschöner Natur ist, soll er hier erwähnt und ausschnittweise zitiert werden:

„how many wishes do i still have left to fix the way it ends
how many princes will it take to put a girl like this back together again
how many instances can you point out where i was less than kind
how many happy endings do you need to change your fucking mind
and how much time do we have left before it’s midnight and
you see that i was never the right size?“
The Dresden Dolls – „Glass Slipper“

FFFfF: Schon wieder

Und tatsächlich: Es gibt ihn! Der vierte Teil des begeisternswerten Fred-Comic-Mehrteilers wuselt heran und zelebriert sich selbst: Schließlich ist der heutige Comic der 450te!

Als Dank für eure Treue und weil ihr immer brav gewesen seid, gibt es morgen noch einen fünften Weihnachtsbaum-Comic…

Außedem gibt es ja heute schon das 13. Türchen.

Und so.


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