Mit Hut, Stock und Buch

Frau U. warf und ich fing.

Gebunden oder Taschenbuch?
Obgleich beispielsweise Comics und CDs wie Augäpfel gehütet und wie rohe Eier behandelt werden müssen, favorisiere ich bei Büchern den Inhalt, nicht das Äußere des Geschriebenen. Und so bevorzuge ich kostenbedingt zumeist Taschenbücher, nehme auch gerne Flecke und Knicke in Kauf, wenn die Lektüre denn trotzdem eine erquickende ist. Immer wieder stelle ich fest, daß irgendwer noch irgendwelche Bücher von mir in seinem Besitz wissen müßte – und sorge mich nicht darum. Schließlich werden sie eines Tages in meine Hände zurückwandern – und noch immer gleichen Inhalts sein.

Amazon oder Buchhandel?
Ich bevorzuge den Buchhandel, doch gestehe, daß ich nicht selten amazon nutze, einfach, weil ich liebend gerne der Bequemlichkeit verfalle, ein Buch bereits in dem Augenblick geordert zu haben, da mir das dringende Verlangen aufs Herze hüpfte. Den örtlichen Buchverkäufer zu unterstüzen fällt schwer, weil dieser aufgrund mangelnder Unterstützung bereits den üblichen Ketten wich.
Und noch ein halbe Kilo Asche auf mein Haupt: Ich mag eben jene Ketten. Seitdem diese erkannt haben, daß ein integriertes Café und bequeme Sessel Morastsches Freuen erwirkt, verweile ich gerne länger dort, lese zwanzig, dreißig Seiten an, bis ich mich endlich entscheide. Allerdings verbrachte ich unlängst zwei Stunden in einem Buchladen auf der Suche nach Lesbarem – und hatte dennoch Schwierigkeiten, fündig zu werden. Das läßt natürlich den Blick zurückschweifen, hin zum lokalen Buchdealer.

Lesezeichen oder Eselsohr?
Lesezeichen. Trotz meiner mangelnden Leidenschaft für Buchäußeres erwirke ich doch keine beabsichtigten Mißhandlungen. Auch Hineinschreiberei gehört zu den Dingen, derer ich mich verwehre. Wenn ich es recht bedenke, versuche ich sogar zu vermeiden, das Buch aufgeklappt-umgedreht liegen zu lassen, um die unschönen Längsknicke zu vermeiden. Allerdings mißlingt das Vermeiden nicht selten, was mich jedoch nicht weiter kümmert.
Dennoch: Irgendein Fetzen, Band, Heft, Dingens findet sich immer, das als Lesezeichen herhalten kann. Falls derlei trotzdem nicht zur Hand ist, klappe ich das Buch eben zu. Die richtige Seite wiederzufinden, erweist sich seltens als Problem.

Ordnen nach Autor, nach Titel oder ungeordnet?
In meinen Bücherreaglen besteht die Tendenz, Autoren zueinander zu ordnen. Auch mag ich es nicht, Bücher, die ich über alles liebe, neben ungute einzusortieren. Sollte dieses wenig ausgereifte Ordnungsprinzip aus irgendwelchen Gründen [Beispielsweise sind zuweilen die Bücher eines Autors über mehrere Regale verteilt.] fehlschlagen, so kümmere ich mich nicht weiter darum. Wenn ich ein Werk nicht finde, so schiebe ich einfach die Schuld auf irgendwleche Entleiher.

Behalten, wegwerfen oder verkaufen?
Behalten. Einst wollte ich Bücher entsorgen, die ich als „Buchpreis“ hinterhergeschmissen bekommen hatte und die mein dauerhaftes Mißfallen erregt hatten, doch meine Verwandten bewahrten sie durch aufopferungsvolle Adoption vor der verdienten Vernichtung. Ansonsten behalte ich. Und wenn ich umzugsbedingt Kisten schleppen muß, dann behalte ich trotzdem. Denn ich besitze eigentlich nichts Büchriges, was wirklich wegwerfbar wäre.
Was ich nicht behalten wollen würde, würde ich auch niemandem anderen andrehen, weswegen ich meine ohnehin wenig ausgeprägte Verkäufernatur nicht strapaziere. Ich hätte ein schlechtes Gewissen, wüßte ich, daß irgendjemand Geld für den Schund bezahlt, den ich nicht ertragen kann.
Als meine Eltern die Wohnung wechselten, kutschierte ich durch wiederholtes Hin- und Herfahren nicht nur meinen eigenen Kram, sondern auch sämtliche Bücher meiner Eltern in das neue Zuhause. Die Werke füllten die Abstellkammer – bis unter die Decke gestapelt. Seitdem schrecke ich vor umzugsbedingtem Bücherkistenschleppen nicht mehr zurück.

Schutzumschlag behalten oder wegwerfen?
Sinnloses Ding, so ein Schutzumschlag. Dennoch behalte ich ihn.

Mit Schutzumschlag lesen oder ohne?
Ohne. Das blöde Ding soll schließlich heil bleiben. Allerdings bin ich ein wenig ordnungsfixierter Mensch, weswegen der sicher verwahrte [irgendwo auf den Schreitisch geworfene] Schutzumschlag aufgrund unzureichend ausgeführter Rücksichtsnahme oft genug durch dessen vorsorgliches Entfernen höheren Schaden nimmt als wenn er am Buch geblieben wäre.

Kurzgeschichten oder Roman?
Roman. Ich besitze zwar ein paar Kurzgeschichten, verfaßte auch selber ein paar, doch liebe den Roman, liebe es, wenn den Figuren genug Platz zur Entfaltung gegeben wird, wenn sich über hunderte Seiten hinweg die absurdesten Verwicklungen ergeben. Außerdem mag ich dicke Bücher. Mich stört es nicht, gewichtige Schmöker im Rucksack umherzuschleppen, nur um ein paar Skeunden Straßenbahnfahrt mit angenehmer Lektüre versüßen zu können.

Sammlung (Kurzgeschichten von einem Autor) oder Anthologie (Kurzgeschichten von verschiedenen Autoren)?
Ich besitze beides. Allerdings würde meine Tendenz wohl zur Sammlung gehen, weil so der Autor bewußt gewählt wurde. Anthologien bergen oft unangenehme Überraschungen, die ich nicht zu erleben wünsche. Jedoch sei abermals darauf verwiesen, daß mein Kurzgeschichteninteresse kein ausgeprägtes ist.

Harry Potter oder Lemony Snicket?
Ich muß gestehen, Lemony Snicket nur als Bewegtbild konsumiert zu haben. Im Vergleich zu den HP-Verfilmungen siegt diese eindeutig. Allerdings habe ich alle Harry-Potter-Teile gelesen. Weniger aus Begeisterung heraus, denn aus dem Wunsch, den elenden Hype verstehen [und kritisieren] zu können. Ich erachte die Bücher für unterhaltsam geschrieben, doch für nicht sonderlich innovativ. Ich schimpfe gerne darüber, daß Frau Rowling für sonderlich erfindungsreich gehalten wird, obgleich sie häufig längst in Fantasy-Werken umherirrende Figuren zweckentfremdet und in ihr Geschreibe hineinstopft. Auch emfpfinde ich es als keineswegs sonderlich wichtig für den Verlauf einer Geschichte, daß in jedem Buch irgendwer stirbt. Will sagen: Es gibt bessere Märchenbücher und bessere Fantasybücher. Mindestens.

Aufhören, wenn man müde ist oder wenn das Kapitel endet?
Ich lese gerne vor dem Einschlafen. Und da ich ohnehin erst zu Bett gehe, wenn es dringend nötig ist, endet die abendliche Lektüre zumeist müdigkeitsbedingt. ich liebe das Gefühl, nicht einmal mehr zum Lesen fähig zu sein und zu spüren, daß man nur die Augen schließen muß, um wegzudämmern…

„Die Nacht war dunkel und stürmisch“ oder „Es war einmal“?
Ersteres. Und zwar nicht wegen der aufgebauschten Dramatik, sondern eher, weil ich so hoffen kann, etwas anderes als ein Grimmsches Märchen lesen zu dürfen.

Kaufen oder leihen?
Ich leihe gerne. Mittlerweile fällt es mir bei jedem Bibliotheksbesuch schwerer, mir potentiell Gefallendes zu entdecken. Und in den Bücherregalen von Freunden [Beinahe hätte ich „in befreundeten Bücherregalen“ geschrieben…] findet sich nur selten etwas, das mir ins Auge springt. Anscheinend halten sich auch meine Freunde auch mit ihren Empfehlungen zurück – vielleicht weil ihr Geschmack in anderen Regionen wandert als der meinige.
Also werden Bücher gekauft. Viel zu häufig, meint mein Geldbeutel. Nicht selten endet der Wunsch, mir endlich mal einen neuen Pullover zu kaufen, darin, daß ich nur mit Les- aber nicht mit Anziehbarem vom Einkauf heimkehre.

Neu oder gebraucht?
Zumeist neu. Ich kenne zu wenige Antiquariate, aber hätte auch nichts gegen eine höhere Zahl an Gebrauchtwerken in meinem Regal einzuwenden. Zuweilen erwerbe ich Gebrauchtes über das weltweite Netz – und erlag damit noch keiner Enttäuschung. Dennoch befinden sich in öffentlichen Einkaufzentren eher Neubuchläden, weswegen ein dortiges Vorbei- und Hineinschlendern nicht selten mit dem Erwerb eines neuen Werkes endet. Schließlich erfolgt ein solcher Kauf oft genug ungeplant.

Kaufentscheidung: Bestsellerliste, Rezension, Empfehlung oder Stöbern?
Bestsellerlisten laden normalerweise ein zum Überfliegen und Abwenden. Ich stöbere meistens, doch entziehe mich keiner Empfehlung. Rezensionen bekomme ich nicht sehr oft zu Gesicht, doch gebe ich mehr als die Meinung mir Bekannter denn auf die irgendwelcher Rezensoren.

Geschlossenes Ende oder Cliffhanger?
Spielt keine Rolle.

Morgens, mittags oder nachts lesen?
Tageszeitabhängiges Lesen? Klingt albern. [Auch wenn die Abendstunden die meiste, zum Lesen nutzbare Ruhe beherbergen.]

Einzelband oder Serie?
Hin und wieder stoße ich unbeabsichtigt auf Serienhaftes, das mich zu fesseln weiß, obgleich ich es bevorzuge, wenn ein Buch auch mit der letzten Seite beendet wird. In Fantasy-Kreisen existieren ja unzählige Serien, die anzufangen ich nicht wage, weil ich mich nicht gewzwungen fühlen möchte, dreizehn weitere Bände erwerben zu müssen.

Lieblingsserie?
Tad Williams „Das Geheimnis der Großen Schwerter“. Ich las einst den ersten Band, ohne zu wissen, daß es noch drei weitere geben würde, und war verzückt. Als ich dann vor der Kaufentscheidungs stand, „Herr der Ringe“ oder obiges zu erwerben, entschied ich mich ohne langes Zögern für die Schwerter-Reihe – und bin noch heute begeistert.
Ansonsten mag ich die Bücher von Alastair Reynolds, der mich mir wirklich guter Schreibe zum Science Ficiton zurückführte. Leider sollen die neueren Bände nicht mehr so gelungen sein.
Viel mehr Serien besitze ich gar nicht. [Allerdings wollte ich, wenn ich groß bind, sämtliche Perry-Rhodan-Bücher kaufen…]

Lieblingsbuch, von dem noch nie jemand gehört hat?
Hans Bemmann „Stein und Flöte … und das ist noch nicht alles“
ich weiß zwar nicht, ob Autor und Buch tatsächlich Nischenerscheinungen sind, doch ist Hans Bemmann einer der Autoren, die mich am meisten begeistern.

Lieblingsbuch, dass du letztes Jahr gelesen hast?
ich bin leider nicht sonderlich gut darin, mich zu erinnern, wann ich was las, doch erwähle einfach
Milan Kundera „Die Unsterblichkeit“,
weil es wirklich wundergut ist – und ich den Lesezeitraum noch ungefähr zu rekonstruieren vermag.

Welches Buch liest du gegenwärtig?
Vikram Chandra „Tanz der Götter“.
Vermutlich hatte ich gehofft, einen Salman Rushdie zu lesen. Das trifft nicht zu, aber trotzdem gefällt es. Nicht zuletzt, weil ich es mag, wenn ich einer Geschichte unzählige weitere erzählt werden und alle irgendwie miteinander verwoben sind. Außerdem faszinieren mich anscheinend derzeit orientalische Geschichten.
Glücklicherweise neige ich nur in Ausnahmefällen dazu, Bücher parallel zu lesen. Deswegen stehen die beiden auf der Buchmesse erworbenen Werke noch unangetastet im Regal…

Absolutes Lieblingsbuch aller Zeiten?
Alle Werke, die ich in den obigen „Lieblings-„-Kategroien erwähnte, sind schon ausgezeichnete Kandidaten. Spontan ergänze ich noch
Salman Rushdie „Wut“ und John Irving „Owen Meany“.
Allerdings könnte es sein, daß ich morgen andere Werke aufzählen würde.

Den Stock fange, wer will.

5 Gedanken zu „Mit Hut, Stock und Buch“

  1. Dieser Beitrag hat so viele Fragen aufgeworfen, dass ich mich diesmal anmelden musste, um wenigstens ein paar zu klären.
    Du bevorzugst Romane auf Grund der Entfaltungsmöglichkeiten der Charactere, dies macht meiner Meinung nach den Charm der meisten Fantasyreihen aus. Es muss ja nicht gleich „Das Rad der Zeit“ sein 😛
    Oh, die 4 Schwertbände, die hätte ich sehr lange als mein Lieblingsbuch bezeichnet, wenn man die letzten 20 Seiten ausser Acht lässt. Hast du Otherland gelesen (ebenfalls 4 Bände, Tad Williams)?
    Alastair Reynolds. Wirklich lesenswert? Ich dachte immer ich wäre im Science Fiction Bereich gut informiert.
    Öhm ja, ich höre mal auf sonst komm ich nicht zum Ende.

  2. REPLY:
    Du hättest doch anonym kommentieren können. Aber trotzdem: Danke.

    Die Schwerter-Reihe hat mich in der Entwicklung der einzelnen Figuren wirklich angenehm überrascht [Das Ende allerdings nicht.]. Deswegen kann ich dir nicht widersprechen. Und in der Erwartung ähnliches wiederzuerleben, würde ich mit Sicherheit erneut eine empfehlenswerte Reihe beginnen.
    Aber bisher fand ich noch nichts, das einen ähnliches Niveau [auch in der Handlung und der Ideenvielfalt] vorweisen konnte – und ich habe mich tatsächlich eine Zeitlang bemüht.
    Die Bibliothek jedoch besitzt von den meisten Reihen nur den ersten oder dirtten Band, selten alle einer Reihe. Dies nutzte ich zum Anlesen, doch überzeugte mich – wie erwähnt – noch nichts. Und was ich selber erwarb bzw geschenkt bekam [von zumeist Unwissenden, die noch nicht einmal ahnten, daß hinter dem einen Buch mehr steckt], überzeugte mich auch nicht gerade.
    Also beschloß ich, Geld zu sparen und nicht erst damit zu beginnen, mich ins große ungewisse zu stürzen, sondern bevorzugte kleinere Ungewißheiten.
    Auch statte ich mittlerweile dem [reinen] Fantasy-Bereich nur gelegentlich noch einen Besuch ab.

    Ich las Otherland, habe sogar alle Bände [als Paperback] erworben. ch fand aber, daß es hin und wieder seine Längen hat – und das Finale gefiel mir niocht. [Die letzten Seiten dann aber doch.] Dennoch mag ich Otherland sehr. Aber es kommt nicht an die Schwerter-Reihe ran.

    Von Herrn Reynolds kann ich zumindest die ersten beiden [?] Werke der „Weltraum-Opera“ [die keine ist] empfehlen: „Unendlichkeit“ und „Die Arche“ sind wirklich klasse. Vielleicht weil der Autor astronomisch-phyiskalischen Hintergrund hat. Vielleicht, weil er gut schreiben kann. Wer weiß. Auf jeden Fall hat er gute Ideen und schaffte es, mich, der seit Jahren [nach den ersten fünfzig Bänden von Perry Rhodan] kein Sci-Fi mehr gelesen hatte, vom Kauf von fünf seiner Werke zu überzeugen.
    Schön ist, daß keine wirkliche Serie vorherrscht. Zwar tauchen Elemente wieder auf, aber die Handlung eines Romans schließt nicht direkt an den nächsten an [soweit ich mich erinnere]. „Chasm City“ ist nicht ganz so genial, „Ewigkeit“ hat einen völlig anderen Stil, weil es eine Art Vergangenheit betrachtet. Dadurch geht ein bißchen was verloren.
    Von den beiden Geschichten in „Träume von Unendlichkeit“ ist mir nur noch eine in Erinnerung – und diese hinterließ bei mir die angenehme, etwas düstere Begeisterung, die auch „Unendlichkeit“ erzeugte. Allerdings ist der Roman um Längen besser…

    Wenn du irgendeine Fantasy-Reihe wärmstens empfehlen kannst [oder irgendetwas anderes] dann zögere nicht. ich freue mich immer über derartiges…

  3. Erstmal vielen Dank für die ausführliche Antwort. Werde mir den Ersten von Reynolds bei der nächsten Gelegenheit besorgen.
    Etwas empfehlen ist immer eine schwierige Sache, vorallem wenn man einen Menschen nur aus einem Blog „kennt“, aber ich versuche es mal.

    Als erstes möchte ich das schon erwähnte „Rad der Zeit“ von Robert Jordan ansprechen. Es beginnt mit 3 Hauptpersonen zu denen sich nach und nach immer mehr dazu gesellen, die so ausführlich behalndelt werden, dass sie in normalen Büchern als Hauptperson gelten würden. Man erfährt daher deutlich mehr über die Welt als normalerweise, sodass ich mich sehr viel mit dieser Welt beschäftigt habe. Also viele Details zu den verschiedenen Kulturen, der politischen Situation, der Sagenwelt und der Geschichte. Wenn man die ersten 4 Bände gelsen hat, muss man sich die übrigen 27 auch noch leihen/kaufen. Das hat ein gewissen Abschreckungspotential *lach* Der Autort möchte die Serie nach weitern 2-3 Büchern abschließen (Deutet sich im 31sten schon an, dort werden viele Handlungsstränge zusammen geführt.).
    Sehr gut gefallen hat mir die „Schalgenkriegssaga“ von Raymond Feist. Mit 8 Bänden ist sie übersichtlicher und vorallem abgeschloßen. Die Hauptperson ist ein Schmid, der für ein Vebrechen Zwangsrekrutiert wird und (Vorsicht: Überraschung!) so einiges erlebt. Wenn du sie mal in er Buchhandlung entdeckst, einfach die ersten 20 Seiten lesen, die haben mich sofort begeistert.

    So genug Fantasy. Science Fiction: Sehr empfehlen kann ich die Bücher von Stephen Baxter. Das Konzept hat mir sehr gut gefallen. Ich habe 4 Bücher gelesen, die sich alle aufeinander beziehen, aber auch einzelnen stehen können. Mir fallen auf Anhieb drei ein. Der Orden – spielt im 5. und 20. Jahrhundert – , Sternenkinder – spielt ca 25.000 Jahre in der Zukunft – und Transzendenz – spielt mehrer 100.000 Jahre in der Zukunft. Alle Bände spielen im gleichen Universum und man endeckt ständig versteckte (manchmal auch plumpe) Anspielungen auf die „Vergangenheit“.

    Zuletzt möcht ich noch die „Schachnovelle“ von Stefan Zweig erwähnen. Könnte man fast als Kurzgeschichte bezeichnen, habe vllt 40 Minuten gebraucht. Aber falls es Dir mal in die Hände fallen sollte …
    Gute Nacht 🙂

  4. REPLY:
    Woohoo, Empfehlungen!

    Die Schachnovelle ist wirklich nett (wobei es lustig ist, sich danach Kritiken von tatsächlichen Schachspielern durchzulesen), mein Lieblingserzählung von ihm ist ‚Brief einer Unbekannten‘, aber bislang ist es so, dass alles Frauen, die es auch gelesen haben, begeistert davon waren und alle Männer eher verhalten reagierten. Besonders lesenswert finde ich allerdings seine Biographien. Die von Fouche gehört bislang zu meinen Lieblingen. Ich war wirklcih erstaunt, wie wenig (eigentlich gar nichts) ich von einem Mann mit soviel Einfluss gewusst habe.

    Dann bezüglich Science Fiction kann ich die ‚Ender‘-Reihe von Orson Scott Card empfehlen. Eigentlich habe ich das Gefühl, das nicht tun zu müssen, weil ich immer das Gefühl habe, dass die eigentlich jeder kennen sollte, aber es zumindest bei meinen Freunden nicht der Fall war (und die eigentlich sehr Science-Fiction-Begeistert sind), erwähne ich es hier auch einmal. Bislang habe ich nur ‚das Spiel‘ (Ender’s Game) und ‚Sprecher für die Toten‘ gelesen, weil ich die Vorfreude auf die nächsten Bände so genieße, dass ich sie mir für besondere Gelegenheiten aufhebe. Es sind einfach zwar Bücher in denen alles stimmt und Science-Fiction, die wirklich gut durchdacht ist – nicht nur von der Geschichte her, sondern auch von Raumfahrt jenseits des StarTrek-Denkens.

    Und als letztes noch mein momentantes ‚Gute-Nacht‘-Buch:
    „Die Glücksformel oder wie die guten Gefühle entstehen“ von Stefan Klein. Das Buch hat mir ein Freund ausgeliehen und als ich den Titel las, dachte ich an eine Mischung aus Scientology und „Männer kommen vom Mars, Frauen von der Venus“. Als ich es dann anfing, zu lesen, war ich sehr angenehm überrascht. In gewisser Weise beschäftigt sich das Buch mit den Vorgängen im Gehirn und ihren Auswirkungen. Zum Beispiel erklärt es, was Raucher beim Rauchen empfinden (das erinnerte mich an Deinen Blog-Eintrag) oder warum es manchmal gar nicht so gut ist, seinen unangenehmen Gefühlen wie Ärger Luft zu machen.
    Gut, vermutlich wird es Dir wenig geben, weil Du ohnehin bewundernswert optimistisch bist, aber dennoch nehme ich mein Umfeld und mich selbst ein wenig bewusster war und habe einige Antworten auf langgestellte Fragen gefunden.

  5. REPLY:
    @Quasa: Tausend Dank für die Empfehlungen. Ich begreife, daß es schwierig ist, Fremden etwas zu empfehlen, aber ich denke, du hast die Aufgabe bravourös gemeistert…

    Ich habe mir eine nette Liste geschrieben, auf der auch „Rad der Zeit“ zu finden ist. Man kann ja nie wissen…

    Stephen Baxter sagt mir was. Aber da ich mich eigentlich von Science Fiction abgewendet hatte, habe ich noch nie etwas von ihm gelesen. Sollte ich wohl mal nachholen…

    Auch von Herrn Zweig hörte ich bereits, doch irgendwie kam ich nie dazu. Wird nachgeholt, versprochen.

    @Herbstsonne:
    Ich werde mir einfach „Meistererzählungen“, besorgen, um sowohl die Schachnovelle als auch „Brief einer Unbekannten“ abzudecken.

    Wenn ich Bücher empfehle, geht mir das ähnlich: Ich glaube immer, daß jeder die schon kennt. Zum Glück stimmt das nicht, weswegen so manches Buch in meinem Regal fehlt. Umgekehrt ist es natürlich immer wieder verwunderlich, wie wenig ich doch kenne. Beziheungsweise, wie oft ich einen Namen kannte, aber noch nie etwas davon las…

    „Die Glücksformel“ kenne ich nicht. Hätte ich mir wahrscheinlich auch niemals angesehen. [Ich vermutete eher etwas wie „Sorge dich nicht, lebe“.] Aber ich mag es, Vorurteile abzubauen und werde bei Gelegenheit mal reinschnuppern…

    „weil Du ohnehin bewundernswert optimistisch bist“
    Das hat mich sehr gefreut…

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