„du sau.“
meine ersten worte am heutigen tage galten der weckapparatur. das eigentliche läuten hatte ich zwar als störend, jedoch nicht als unangnehm empfunden. in einer spontanen anwandlung von großzügigkeit mir selbst gegenüber hatte ich mittels der omniösen „snooze“-funktion [ich mußte soeben endlich mal nachschauen, wie man dieses alberne wort am besten übersetzt] meine schlafenszeit um fünf winzige minuten verlängert. ich ließ die gedanken treiben und bereitete mich innerlich auf das aufstehen vor. ich denke, der tag wäre nicht so schlimm, wenn das elende aufstehen wäre, das in jenen augenblicken immer so wirkt, als würde man die schöne gegen die schlechte alternative eintauschen. kurz bevor ich in den zustand gelangte, in dem ich mich selbst davon überzeugt hatte, daß es an der zeit wäre, mich zu erheben, gab der wecker erneut unangenehme geräusche von sich. diesmal nervte es mich und entlockte mir oben erwähnte beleidigung – und zwar einzig und allein, weil das klingelding unter garantie mit bösartiger häme auf den ungünstigsten augenblick zum klingeln gewartet hatte, um mich meiner selbstüberredung zu entreißen und mich mit einem läutenden tritt in den arsch aus den federn zu scheuchen.
wenige augenblicke später stellte ich fest, daß ich schon mehrere momente lang das duschwasser auf meinen leib rieseln ließ, ohne mir dessen bewußt zu sein. ich dachte kurz nach und begriff, daß als nächstes das haarwaschmittel an die reihe käme. ohne zögern griff ich danach und kleckste mir ein paar tropfen davon auf die hand. allerdings ließ mich irgendetwas stutzen. unsicher fuhr ich mit der unbeklecksten hand ins haar – und stellte fest, daß dieses längst shampooniert war, daß ich also mein haupt längst mit dem haarwaschmittel beschmiert hatte, ohne mir dessen bewußt gewesen zu sein, ohne mich daran erinnern zu können. fatal.
immerhin verlief der restliche reinigungsvorgang ohne weitere zwischenfälle. außerdem war es mir vergönnt, dem morgendlichen wurm in meinem gesäuberten gehörgang beachtung zu schenken:
chamber – „in your eyes“
In your eyes I see
beautifully and cruelly
truth within eternal love
[…]
But I wouldn’t want to be
a heartbeat away.
You gave me everything you had
and all I see is you.
I want to thank you,
for everything you are and do