Wenn man sich das TV-Duell Merkel/Schröder ansah und nun die darauffolgenden Diskussionen und statistischen Auswertungen betrachtet, kann man nicht nur zuweilen den Eindruck bekommen, ein ganz anderes TV-Duell gesehen zu haben, sondern auch, daß mit kunterbunter Zahlenjonglage versucht wird, eine – mir befremdlich anmutende – Meinung als feststehend zu etablieren, so daß andere, nicht feststehende Ansichten, zu dem gleichen Schluß gelangen mögen.
Denn wieso erklärt man jemanden, der in meinen Augen deutlich schlechter gegen seinen/ihren Kontrahenten abschloß, für den eigentlichen Siegeer des TV-Duells, bloß weil er, besser: sie, mit der Voraussetzung startete, nicht Medienkanzler, sondern nahezu medienuntauglich zu sein?
Wieso ist also jemand besser, bloß weil sich abschließend herausstellt, daß er [sie] eigentlich [wenn überhaupt] nur gleichauf ist, aber von vorneherein für schlechter gehalten wurde?
„Wer schlechter anfängt, kann nur gewinnen.“ Oder wie?
Und noch etwas:
Wieso soll jemand, der Familien- und Umweltministerin war, bevor sein Kontrahent überhaupt in die Regierung kam, ungeübt im Umgang mit Medien sein?
Zum Glück habe ich meine eigene Meinung.