Tageswort Nr. 43: Telefonanruf

Soeben wurde in meiner Umgebung das Wort „Telefonanruf“ benutzt. Ich stutzte, als ich es vernahm und lächelte in mich hinein, stellte dieses Wort doch einen Pleonasmus dar, war „doppelt gemoppelt“. Ich überlegte, ob das Wort schon immer falsch oder einfach nur veraltet war. Als ich aber darüber sinnierte, welche anderen Arten von „Anruf“ es in der Vergangenheit gegeben haben könnte, wurde mir bewußt, daß die Moderne mit Voice over IP und ähnlichen Erfindungen die Möglichkeit schuf, jemanden mit technischen Mitteln anzurufen – ohne dafür ein Telefon zu gebrauchen.
Demnach ist das Wort „Telefonanruf“ überhaupt nicht hoffnungslos veraltet, sondern durchaus zeitgemäß. Bewundernd schaute ich dem Wortbenutzer hinterher und beschloß, selbiges zum Wort des Tages zu erklären.

FFFfF: Logistik

Eigentlich erstaunlich: Längst habe ich alle käuflich erwerbbaren Weihnachtsgeschenke erworben – ein für mich wahrlich ungewöhnliches Tun – und dennoch ist die Woche vor dem Weihnachtsfeste für mich voll von Streß und fehlendem Schlaf. Da möchten weihnachtliche Geschenke kreativ vollendet werden. Außerdem fehlen noch ein paar Zwölf-Comics. Und dann ist da noch der tägliche Fred.
Daß ich nebenbei mich noch um Trafficerweiterungen, Auftragszeichnungen, meinen gestorbenen Rechner und diverse Ideen kümmern muß, ist nicht minder selbstverständlich als der Umstand, daß ich auch noch zu arbeiten, zu haushalten und zu schlafen habe.

Dennoch bin ich fröhlichster Dinge. Voller Zuversicht weiß ich, daß alles zu Erledigende irgendwie schaffbar ist. Und wenn ich auch morgens darunter zu leiden pflege, opfere ich doch des Nachts gerne ein paar Minuten mehr für Dinge, die mir sehr behagen.

Das Feine ist, daß mir dieser Streß Spaß macht, und das nicht nur, weil ich fühle, daß er in richtige Richtungen weist, nicht nur, weil ich mich darüber freuen darf, liebevoll unterstützt zu werden. Nein; selbst in tiefstem Nichtatmenkönnen finde ich in Freds Lächeln etwas Erheiterndes, Kraftspendendes, Antreibendes.

Gern lasse ich mich davon berühren, anstecken. Als würde tatsächlich alles gut.

Und so.

P.S: Tausend Dank an Jessica für die bezaubernde Ynachtskarte!


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Verschiedene Smiths

Und allmählich beschleicht mich der Verdacht, daß es unmöglich ist, sich dagegen zu wehren, Morrisey nicht nur gut sondern hyper- zu finden und seine Umwelt mit dieser Übersympathie zu bestücken. Unzähligen derartigen Worten begegnend frage ich mich, ob ich der allgemeinen Begeisterung folgen sollte oder meine übliche „Alle-finden-es-gut-also-muß-es scheiße-sein“-Haltung auffahren soll. Die Antwort auf diese wahrlich wenig weltbewegende Frage wird allerdings durch den nicht zu vernachlässigenden Umstand erschwert, daß ich mich nicht daran erinnern kann, jemals ein Musikstück von den Smiths oder Herrn Morrisey vernommen zu haben, was wiederum in weiteren Sorgen resultiert. Muß ich mich meiner Unkenntnis schämen, ich der doch sonst neugierig musikalischen Begeisterungen zu folgen pflegt? Darf ich mein Smiths-Verpaßt-Haben-Alter entschuldigender- und begründenderweise vorschieben? Und: Würde ich mir nun Morrisey genauestens anhören, dürfte ich ihn gutfinden, ohne ein Mitläufer zu sein? Dürfte ich ihn schlechtfinden – obwohl das überhaupt nicht zu gehen scheint [wenn man den vielen Mienungen Glauben schenken kann]? Und: Darf ich erwähnen, an der allgemeinen Euphorie, nicht aber an Herrn Ms Musik interessiert zu sein – ohne ihr je gelauscht zu haben? Bin ich ignorant, weil ich unzählige Möglichkeiten, mein Unwissen zu beseitigen, bereits passieren ließ – ohne mich darüber zu grämen? Bin ich albern, weil ich mich dennoch mit in dieser Richtung gehenden Gedanken bedecke…?

Für mich von wesentlich größerer Bedeutung als die Werke des Herrn M ist das Comicbuch zur gleichnamigen SuperRTL-Trickfilmserie „Die Drachenjäger“, die ich ja ohnehin mochte, deren Comicbuch aber derart begeisternswert gut ist, daß ich es hiermit empfehle. Nicht minder empfehlenswert – ja, fast eigentlich sogar noch mehr – ist „Bone“, eine wahrlich geniale Comicserie des Herrn Jeff Smith. Selbige wird gerade neu verlegt, so daß man im Laufe der nächsten Monate und Jahre alle 20 Bände erwerben kann – entweder in der kolorierten Luxusedition oder in der preiswerteren Taschenbuch-Schwarzweiß-Normalversion, die allerdings gleich zwei Buntbücherinhalte pro Band in sich birgt.

[Natürlich ist es absolut lächerlich, Comicbücher mit Musikstücken zu vergleichen, selbst wenn in beiden Vergleichseiten das Wort „Smith“ auftaucht. Doch genau das war der Grund, warum ich selbiges tat…]

[P.S. Nur des wegen Namens: The Cure ist auch okay.]

FFFfF: Schief

Es hat sich zwar noch niemand beschwert, aber ich behaupte es trotzdem: Die Schnecke war zu selten zu sehen. Es wird Zeit, daß die Schnecke endlich mal wieder zu sehen ist!

Und zufälligerweise taucht sie im heutigen Comic exakt vier mal auf. So ein Zufall aber auch. Und für alle, die nicht zählen können: Ja, VIER!

Dafür ist der Zwölf heute schneckenfrei.

Und so.


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