Positivlärm

Durch die Wände drangen kreischende Sägegeräusche. Ein Bohrer mit scheinbar monstorösem Aufsatz gesellte sich zu dem Lärmspektakel und tat sein Möglichstes, um mich entgültig den Traumwelten zu entreißen. Ich kämpfte nur kurz dagegen an. Es war aussichtslos.
‚Na gut.‘, dachte ich und stand auf. Kaum war ich im Badezimmer verschwunden, schwiegen Bohrer und Säge.
‚Och nö.‘, dachte ich, eine Demonstration von Murphys Gesetz erahnend. „Kaum bin ich wach, ist es ruhig. Da hätte ich auch weiterschlafen können.‘
Dann setzte der Bohrer wieder an, fraß sich lautstark durch Wände, die fern waren, aber nebenan zu sein schienen. Die Säge begann erneut ihr Werk ein, bearbeitete irgendwo ein Heizungsrohr, schien mitten im Wohnzimmer zu rumoren.
Ich lächelte. Ein Weiterschlafversuch wäre vergeblich gewesen.
‚Das Leben hat mich ausnahmsweise mal nicht verarscht.,‘ dache ich und freute mich noch während des gesamten Vormittags über den ohrenbetäubenden Lärm.

Ein Gedanke zu „Positivlärm“

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