Springbrunnen im Regen

Sie weigert sich, dachte ich schmunzelnd und schenkte dem Grau weitere Blicke. Wolken harrten träge über farblahmen Gebäuden und flüsterten zarte Regenversuche in die Antlitze der Fliehenden. Meine Schritte fanden Pfützen, fanden glänzend feuchtes Kopfsteinpflaster, fanden Ruhe, als ich nach oben sah, um dem trüben Mantel zu lauschen, den der Tag über uns gebreitet hatte.

Sie weigert sich, dachte ich, und meinte das Strahlen hinter den Graugebirgen, hinter den Welten aus Herbst, die sich dort oben türmten, meinte den wärmenden Glanz, der sich in Erinnerungen versteckte, in Gewesenem und in Monaten, die noch in weiter Ferne lagen.

Auf dem Schlossplatz plätscherten die Springbrunnen weiter ihr feuchtes Lied, als wäre es noch immer Sommer, als säßen auf den umkränzenden Wiesen Menschen, die sich am fröhlichen Spiel der Tropfen, am schillernden Brechen sonnigen Gleißens in spritzig frischem Nass, zu erfreuen vermochten, die nicht fortgescheucht von herbstiger Kälte das Draußen mieden, die nicht mit Seufzerstimme das Oben betrachteten und sich ein anderes ersehnten.

Ich lauschte dem Klang der Springbrunnen, ihrem Duett mit dem sanften Nieseln, das den Grund zaghaft beschleierte, grinste innenwarm über zweifaches Plätschern und wanderte weiter, in Gedanken, mit Schritten, irgendwohin, wo ich mich der Herbst finden konnte.