Als ich erwachte, saß auf meinen Füßen ein Eichhörnchen und starrte mich an. Zuerst konnte ich es nicht erkennen, spürte nur, dass mich etwas Pelziges, Weiches kitzelte, doch als ich meine Brille aufgesetzt hatte, wurde es offensichtlich: Dort saß ein Eichhörnchen. Es war ein hübsches Eichhörnchen, musste ich – trotz Schlaftrunkenheit – zugeben, und ich hegte den leisen Verdacht, dass es meine Haarbürste ausgiebig benutzt hatte, bevor es sich auf meine Füße gesetzt hatte.
Das Eichhörnchen sah mich an. Ich blickte zurück und lächelte. Ich bin ganz gut darin, mit Fellwesen zu kommunizieren, doch bei Eichhörnchen hatte ich schon immer meine Probleme gehabt. Vielleicht liegt es am Puschelschwanz, überlegte ich, während das Eichhörnchen still auf meinen Füßen saß und mich anschaute. Es lächelte nicht, doch aus seinen Augen sprach auch keine Abneigung. Es sah aus, dachte ich, obwohl ich wusste, dass es ein alberner Gedanke war, als brannte ihm eine Frage auf den Lippen.
Die Sonne war längst aufgegangen, draußen lärmten die Kinder der benachbarten Schule, doch das Eichhörnchen ließ sich nicht stören. Es schwieg. Schwieg und schaute mich an.
„Wenn du ein Eichhörnchen wärst“, fragte es nach einer Weile zögerlich, „welche Frage würdest du einem Menschen stellen?“
Ich überlegte kurz
„‚Wenn du ein Eichhörnchen wärst“, antwortete ich dann. „welche Frage würdest du einem Menschen stellen?'“
Das Eichhörnchen sah aus, als dächte es darüber nach, nickte dann und verschwand im Badezimmer.