Als ich erwachte, vermißte ich den üblichen Lärm. Es ist albern, dergleichen zu vermissen, wenn der eigene Wecker sich alle Mühe gibt, möglichst viel Krach zu verbreiten, um sein Opfer aus den weichen, mit schier magischer Anziehungskraft bestückten Kissen zu vertreiben. Und doch vermißte ich das Hämmern und Bohren, das Sägen und Schreien. Es war zu ruhig.
Ich erinnerte mich Traumes, der noch immer wie ein Schleier vor meinen Blicken schwebte. Sehnsucht vermischte verschiedene Gestalten meiner Vergangenheit, meiner Gegenwart, formte ein süßes Bild, das mich gefangenzunehmen versuchte, mich festhielt und den Abschied aus der Traumwelt zu einem bitteren Schmerz wandelte, zu einem Stein inmitten federleichter Gedanken, der die unangenehme Erkenntnis in sich barg, daß der Traum eben nur ein solcher gewesen war.
Seufzend erhob ich mich, ignorierte den Wecker, der sich noch immer bemühte, unerträglichen Lärm von sich zu geben, und lauschte den Klängen in meinem Kopf, dem heutigen Ohrwurm:
„Das da ist ein Mann,
Sieh‘ ihn Dir noch einmal an,
Der mit langen oder kurzen Messern
Brot in Scheiben schneiden kann.
Doch wer nicht einmal das schafft,
Hat erst recht nicht die Kraft
Dazu, fünf Kinder zu ernähr’n
Und eine Frau so zu begehr’n
Wie sie es mag, Tag für Tag.“
[Aus: Samsas Traum – „Der Spiegel sieht mich nicht“]