Wahlkampfunstimmigkeiten in Magdeburg

Da ich rauszufinden versuchte, zu welcher Uhrzeit und an welchem Ort die CDU-Vorsitzende Merkel heute Abend in Magdeburg zu sehen und zu hören sein wird, gelangte ich schnell zu der Magdeburger CDU-Seite www.cdu-magdeburg.de, die mir tatsächlich Auskunft gab.
Unter „Aktuelle Termine“ fand ich als aktuellsten, terminlich naheliegensten Eintrag:
02.09.05 Bowling-Abend der Frauen-Union.
Schön.

Die deutschlandweit gültige CDU-Seite schickte mich weiter zu www.angela-merkel.de, wo ich unter „Termine“ tatsächlich fündig wurde:
01.09.2005 Wahlkampfauftritt 20:00 Uhr, Domplatz, Magdeburg.

Mit blieb keine Zeit, mich zu wundern, warum Außenminister Fischer und Bundeskanzler Schröder sich mit dem kleineren, aber zentraler gelegenen Alten Markt begnügt hatten, während Frau Merkel und Konsorten mit dem weitläufigeren Domplatz vorlieb nehmen, war ich doch schon auf dem Weg zur nächsten informativen Seite:
www.heynemann.de, der Internetauftritt des Magdeburger CD-Kandidaten Bernd Heynemann.

Und auch dort wurde ich fündig. Die Terminübersicht klärte mich auf:
01.09.2005, 19:00 Uhr Großveranstaltung mit Angela Merkel Domplatz Magdeburg.

Moment. 19 Uhr? Nicht 20 Uhr, wie die Heimseitenbastler von Frau Merkel geschrieben hatten? Welche Uhrzeit stimmte nun? Eine derartige Uneinigkeit war ich aber von Grün und Rot nicht gewohnt.

Ich wunderte mich, überlege, wann ich dort am besten eintrudeln sollte und stellte die Hypothese auf, daß Bernd Heynemann als Vorredner schon gegen 19 Uhr seine Ansprache kundgibt, während Frau Merkel erst 20 Uhr das Wort erhalten wird.

Das erklärt zwar die unterschiedlichen Uhrzeiten, wirft aber ein schlechtes Licht auf die Einigkeit innerhalb der CDU und die Frage auf, ob Frau Merkel womöglich gar kein Interesse für den Magdeburger CDU-Volksvertreter Bernd Heynemann aufbringt, so daß dessen Wahlkampfauftritt auf ihrer eigenen Internetseite unerwähnt bleiben darf.
Das dürfte den armen Herrn Heynemann bestürzen, so er es je erfährt.

Falls irgendwem bei der Lektüre obiger Zeilen der Name „Bernd Heynemann“ bekannt vorgekommen ist, so liegt das daran, daß es sich tatsächlich um den einstmals sehr geschätzten und fähigen Schiedrichter handelt, der nun in Ruhestand bzw in die Politik [Ich weigere mich, hier die Behauptung aufzustellen, das wäre das gleiche.] ging.
Tatsächlich stellt Bernd Heynemann wohl einen der wenigen Bürger Magdeburgs dar, der sich internationaler Bekannt- und Beliebtheit erfreut.

Das jedoch ist noch lange kein Grund, ihn oder seine Partei zu wählen, aber Anlaß genug, sich zu überlegen, ob man zu dem Wahlkampfauftritt des ehemaligen Schiedsrichters Trillerpfeifen und rote Karten mitbringen sollte…