War ja klar

Es nützt nichts, die knapp 2,7 Kilometer durch die Innenstadt in nur etwa sieben Minuten zurückzulegen – mit dem Fahrrad, versteht sich -, vier Minuten vor Ladenschluß der Postbeamtin atemlos und stolz entgegenzublicken, mit feuchtwarmen Schweißbächen auf der Haut den Brief abzugeben, mit Höchstgeschwindigkeit zu naheliegenden Karstadt zu eilen, in die Technikabteilung zu Reklamationszwecken zu weilen – und dann das zurückzugebende technische Gerät vergessen zu haben.

[Genausowenig nützt es, tagelang sowohl in Magdeburg als auch in Halle nach hochzeitsgeeigneten Klamotten zu suchen, in einem alternativen Lädchen endlich fündig zu werden und freudig nicht allzu viel Geld auszugeben, sich stolz mit neuem Gewand vor Mutter und Mitbewohnern zu zeigen, die Kleidungsstücke mit Sorgfalt zu bügeln und mit größerer Sorgfalt aufzuhängen – um dann auf dem Weg zu der in der Slowakei stattfindenden Hochzeit, kurz vor Bratislava, zu bemerken, die wundervollen Kleidungsstücke zu Hause auf dem Bügel vergessen zu haben.

[Derartiges wird von meinem lieben Freund G übrigens als „einen Bastian machen“ bezeichnet.]

P.S.: „Einen Bastian machen“ ist unter meinen Mitbewohnern allerdings die Bezeichnung dafür, etwas Sinnbefreites, Pseudokomisches oder ein schlechtes Wortspiel von sich zu geben. ]