Und immer wieder die gleichen Worte, die ich an die Leere richte:
Fang mich auf
Doch längst verlor ich das Gesicht des Wesens, das mich fangen, mich halten könnte, sollte, würde. Ich atme meine Angst gegen Spiegel und spüre die Zeit mich nach unten treiben, tiefer und tiefer hinein in den endlosen Fall. Die Wucht des kommenden Aufschlag wächst mit jeder welkenden Sekunde. Ich kann meinen Schrei ersticken hören, dort, in naher, ferner Zukunft, doch noch schreie ich, presse die verbleibende Luft aus meinen Lungen, als wäre sie Gift, das Gift des Alltags, das Gift des Lebens.
Der beschlagene Spiegel gibt nur zöglerlich mein Antlitz preis, schämt sich dessen, was er zu offenbaren hat, als ahnte er, daß ich mich in ihm nicht länger finden kann, das Wesen in seinem Inneren niemals werden wollte. Ich bin entsetzt von mir selbst, wende mich ab, als könnte ich es.
Fang mich auf
Die Worte schmelzen bereits auf meiern Zunge, verbreiten den bitteren Geschmack fehlender Auswege.
Fang mich auf
Die Leere schweigt.
[Im Hintergrund: Oomph! – „Wunschkind“]