Ein Hoch auf die Technik

Als ich heute der Universitätsbibliothek entströmte, meinte mein Fahrradcomputer, es sei bereits drei Minuten nach Acht, dementsprechend zu spät für eventuelle Abendbrot-Einkaufsaktionen.

Leider hatte ich meine normalerweise genutzte Uhr, mein Mobilfunktelefon, in heimatlichen Gefilden vergessen [Amüsant übrigens, das Wort „vergessen“ zu schreiben und zufälligerweise gleichzeitig aus den Boxen zu vernehmen: Dornenreich – „Woran erkennt mich deine Sehnsucht morgen?“], weswegen ich die Tacho-Aussage nicht verifizieren konnte.

Doch mein Zeitgefühl, und ich wußte nicht, daß ich solches besäße, behauptete anderes, weswegen ich also davon ausging, den Tacho einer Lüge bezichtigen zu können [Und das, obwohl dieser sich noch nicht so lange in meinem Besitz befindet, daß ich dregleichen beurteilen könnte.] und zuversichtlich zum Allee-Center radelte, eine richtiggehende Uhr suchend.

Und ich wurde fündig: Es war zehn vor Acht.
Fröhlich und ohne Eile schloß ich mein Rad an, ging zu Netto, kaufte eine Pizza und freute mich darüber, sich manchmal darauf verlassen zu können, daß Technik nicht funktioniert wie sie soll.