Morgendlicher Ohrwurm 34: Gartenspaziergang

Erstaunlich ist, wenn man [scheinbar] ohne äußere Einflüsse erwacht, auf die Uhr blickt, die behauptet, man hätte noch dreißig Minuten bis zum penetranten Aus-Dem-Bett-Läuten Zeit und feststellen darf, daß man sich bereit fühlt, schon jetzt, nicht erst in einer halben Stunde, dem Tag zu begegnen.

Nicht minder erstaunlich ist, wenn man aufgrund einer physikalisch unmöglichen Zwei-Körper-am-selben-Ort-zur-gleichen-Zeit-Situation das Bad nicht betreten kann und all die zeitverschwendenden Lernverzögerer [inklusive Zeugs-In-Die-Schüssel-Milch-Und-Honig-Drauf-Frühstück], die man sonst nach dem Duschen stundenlang auf sich selbst anwendete, schon vorher, innerhalb von 15 Minuten erledigt und nun nur auf die Bad-Vakanz und das anschließende, eigene Zur-Bibliothek-Streben wartet.

Errstaunlich ist es auch, gleich nach dem Erwachen festsellen zu dürfen, daß gleich zwei Lange-Nicht-Gehört-Ohrwürmer die beiden Hörorgane in Anspruch zu nehmen scheinen, beide – selbst unsittlich gemischt – angenehm tönen und den Tag mit wohlig geformten Hintergrundklängen begrüßen – und das, obwohl selbiger unter dem Schatten eines dunklen Morgen-Sterns steht.

Und während das Wasser auf den eigenene Schädel einstürzt, singen die Gedanken immer wieder die gleichen Zeilen…

„Ja ja ja, ich bin ein Blender
und verschwinde mit der Zeit
der Rest der Welt war schon vorher da
ich verschwinde mit der Zeit
dort wo die Nacht anfängt zu schrei’n…“

[aus: Selig – „Ich Geh Nochmal Spazieren“]

und

„She´s the one I adore
she´s the one…“

[aus: Chamber – „In My Garden“].

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