Ausstrahlung

Geschätzte fünf Tage, nachdem ich ihr in der Mensa begegnet war, tauchten ihre Worte in meinem Schädel auf. Ihre Ablehnung dem von mir als gut empfundenen Konzert gegenüber, begründet in der fehlenden Ausstrahlung des Sängers. Zwischen Eile und Freunden in den Raum geworfene Satzblöcke, die kein Gespäch zu werden vermochten. Denn schon zerrte mich, sie, ein Anderswo hinfort.

Keine Ausstahlung. Soviel blieb hängen. Ich denke darüber nach, und kann nicht verhindern, ihre Recht geben zu müssen.
Fünf Tage, nachdem diese Worte ihren Mund verließen, ertappe ich dabei, wie ich über sie nachdenke, das Gespochene im Schädel hin- und herwälze und auf anderer Ebene zu betrachten beginne.

Verfüge ich über eine Ausstrahlung? In den Augen der Allgemeinheit? In ihren Augen?
VIelleicht will ich die Antwort gar nicht kennen.

[Doch wenn mir die Ausstrahlung fehlen sollte, jene, die auch dem Sänger nicht innewohnte, ist dann ihr instinktiv gefälltes Urteil in Anbetracht der mir innewohnenden Tiefen nicht anfechtbar…? Welche Verbindung gibt es zwischen der Ausstrahlung und dem, was man ist, zu sein glaubt, mag und nicht mag, tut und läßt…?]

[Vielleicht sollte ich auch vermeiden, mit tagelanger Verspätung über längst verhallte, in Hektik vorgebrachte Dialogfetzen zu sinnieren…]

[Im Hintergrund: Sneaker Pimps – „Bloodsport“]