Kauft! Mein! Buch! — Mit diesen drei motivierend ausrufenden Wörtern ist eigentlich schon alles gesagt. Und dennoch werde ich noch ein paar zusätzliche Zeilen schreiben…
„Donnerstag – Ein Zahnbürstenroman„- das ist die abenteuerliche und zugleich etwas skurrile Reise eines namenlosen Protagonisten durch Stinkende Steppen, Wüsten der Widerwart und allerlei Wortspielereien. Monster und Gefahren harren dort seiner ebenso wie wunderschöne Damen, gleißende Käfer und fliegende Pelzwesen.
Und das alles für eine Zahnbürste.
„Donnerstag – Ein Zahnbürstenroman“ ist nicht nur mein erstes eigenes Buch, sondern auch ab sofort auf amazon erhältlich. Für knuffige 4,94 Euro!
Doch wie kam es dazu? Wie kann es sein, dass der nette Bastian, Autor dieses Blogdingsbums, plötzlich ein Buch darbietet?
Nun ja. Wie die meisten Geschichten begann auch diese mit einem Satz.
Eines Tages war es Donnerstag.
Am Anfang des Jahres 2005 entsprang er meinen tippenden Fingern und brachte noch ein paar Freunde und Verwandte mit. Ihnen mangelte es nicht an Albernheit, das stellte ich rasch fest, doch als ich nach ein paar Absätzen plötzlich ein ganzes Kapitel auf meinem Bildschirm entdeckte, hatte ich Blut geleckt. Oder, um bei der Geschichte zu bleiben, Zahnpasta. Denn rasch folgten weitere Kapitel und brachten den Kern der Handlung mit sich, das Zentrum, um das die Buchstabenjonglage rotieren sollte: Ein namenloser Ich-Erzähler sucht seine Zahnbürste.
Grinsend schrieb ich weiter, ergänzte Fußnoten und versah selbst diese mit Fußnoten. Zehn Kapitel würden es werden, schätzte ich, doch als ich Kapitel Elf erreichte, zweifelte ich an meiner Schätzung.
Dann begannen die Schwierigkeiten. Die Pausen zwischen den einzelnen Schreibstücken wuchsen, und immer wenn ich mich erneut an das Werk, das schon längst den Titel „Donnerstag“ trug, setzte, musste ich feststellen, dass ich die vorangegangenen Kapitel gerade nicht bei mir trug, dass ich einen anderen Rechner benutzte, ja, dass ich gar hieroglyphenartig auf herumliegende Schmierblätter krakelte. Sechs verschiedene Schreibprogramme waren es letztlich, in denen meine Texte entstanden; zahlreiche Dateien bevölkerten nicht minder zahlreiche Ordner. Die Kapitelnummerierung geriet vollkommen in Vergessenheit, und nach Kapitel Vierzehn, das anscheinend doppelt existierte, schrieb ich nur noch „Ein neues Kapitel“ oder „Noch ein Kapitel“ über die Textblöcke.
Ende 2011 nahm ich mir ein Herz und einen Rechner und versuchte, Chaos in das Wirrwarr zu bringen – mit dem Erfolg, dass ich begierig wurde, die Geschichte weiterzuschreiben, ja: sie endlich ihrem Ende zuzuführen. Also schrieb ich, füllte Zugfahrten und anbrechende Nächte mit eifrigem Tastaturgeklapper. Formulierungen geisterten mir durch den Kopf, selbst wenn ich mit anderem beschäftigt war, und schmunzelnd notierte ich sie – nur um Tage später mit verwirrtem Fragezeichenblick ausgestattet keine Ahnung zu haben, was mir meine Notiz sagen wollte.
Das Jahr 2012 begann, und die Geschichte, die längst mehr geworden war als nur eine Geschichte, hörte auf. 42000 Wörter hatte ich in 30 Kapitel gestopft und mit über 200 Fußnoten verziert – genug, um einen kürzeren Roman zu füllen. Genug, um alsbaldige Veröffentlichung zu ersehnen. Genug, um weitere Schritte einzuleiten.
Was folgte, war Formatierungswahn, massive Korrekturleserei und weiteres Formatieren. Die Fußnoten verspotteten mich ebenso wie die zahlreichen erfundenen Wörter, die das Rechtschreibprogramm anprangerte. Immerhin gab es Licht am Ende des Donnerstages. Denn amazon lieferte mir die Möglichkeit, mein Werk auf ihrer Seite zum Verkauf anzubieten. Als Ebook, fürs Kindle – oder für die Kindle-Apps, die kostenfrei für iPhones, iPads und andere Mobil- und Immobilgeräte herunterladbar sind. Ich war begeistert, zähneknirschte mich durch weitere Korrekturen, ärgerte mich Kapitelanfängen und Bildeinbindungen herum – und hüpfte freudvoll gen Himmelsgewölbe, als ich endlich das Buch, mein Buch, im Sortiment von amazon.de entdeckte.
Wuhuu!, rief ich, und es gab kein Messgerät, das ausgereicht hätte, um die Gleistifizität meines Grinsens zu messen.
Und hier ist es nun, das Werk, an dem ich sechs Jahre lang schrieb, die Geschichte, die Welten bewegen und Elefanten blubbern lassen wird:
„Donnerstag – Ein Zahnbürstenroman“
Für lächerliche 4,94 Euro könnt ihr es sofort erwerben und auf euer Kindle, euer iDingsbums, eure Android-Gerätität ziehen – und dann lesen, lesen, lesen!
Also: Kauft! Mein! Buch!
Nein!
Als treue Anhängerin wohlig raschelnder Papierseiten habe ich mir nie ein Gerät angeschafft, mit dem man ein solchen Werk lesen könnte… =(
Gibt es irgendwelche Chancen, dass es das auch einmal in anfassbarer Form zu erwerben geben wird?
Die oben erwähnten kindle-Apps gibt es auch für PCs und Macs. Das ist natürlich noch lange kein Grund, einen Roman auf einem Digitalgerät zu lesen, aber immerhin eine Hürde weniger.
Für mich war die amazon-Veröffentlichung ein sehr angenehmer Weg, um dieses Buch, das danach begehrte, in die Welt gelassen zu werden, zu veröffentlichen, ohne den langen, umständlichen, mühsamen und deprimierenden Weg über einen Verleger gehen zu müssen.
Es ist nicht auszuschließen, dass es “Donnerstag” in Zukunft als Papierversion geben wird, doch kann ich leider nicht sagen, wannwiewo. Aber ich bin zuversichtlich. Wie immer.