Ich liebe dich.

Es gibt Momente der Stille, in denen ich – von meiner Liebe erfüllt, ausgefüllt, überflutet – mich nicht länger zurückzuhalten vermag, in denen ich jene bedeutsamen drei Worte in die leere, frühlingswarme Luft posaune, lache, flüstere, in denen ich mich mittels weniger Laute aus den Fängen meiner Gedanken befreie.

Ich liebe dich, rufe ich, zuweilen lautlos, zuweilen voll inniger Inbrunst, verkünde ich der Welt, die sich verwundert umdreht und getuschelte Worte wechselt. Ich liebe dich, ich weiß es, weiß es tief, weiß es mit grenzenloser Sicherheit.

Mein Lächeln, getragen von der aus meinem Herzen entweichenden Sehnsucht, glimmt auf, malt ein kindliches Glitzern in meine Augen und scheint diesen Augenblick mit einem Gedanken zu befüllen, der alles bewegt, alles bedeutet.

Ich liebe dich.

In solchen Momenten bin ich zu Heldentaten bereit, harre der blutrünstigen Drachen, die es zu besiegen gilt, der finsteren Riesen, deren Lachen zu finden ist. Ich bin bereit zu fliegen, mich selbst zu verlieren und im Sonnenrot wiederzufinden, bin bereit zu leben, als gäbe es kein Morgen. In solchen Momenten erkenne ich die unfaßbare Schönheit, die den Dingen innewohnt, den namenlosen Glanz, den ich immer wieder ersuche. In solchen Momenten entdecke ich mich als denjenigen, der ich bin, als denjenigen, der mich träumt, als denjenigen, der leuchtenden Herzens lächelt, als denjenigen, der liebt.

Ich liebe dich.

Und es ist wahr, denn ich bin bewegt, gerührt, entfesselt, atme mit jedem Seufzer einen Schwall güldener Sterne aus meiner Brust.

Als der Moment verweht, stehe ich ratlos, haltlos in der Stille, den stumpfen Blicken der anderen ausgesetzt, höre noch leise im Herzen meine eigenen Worte verschallen – und frage mich traurig, wer du bist.