Jeden Morgen erwache ich mit dem Gefühl absoluter Dringlichkeit, mit einem leichten Erschauern ob der Aufgaben, die vor mir liegen, der Dinge, die ich zu verdrängen, zu vernachlässigen pflege – und mich dadurch zusätzlich belasten.
Das Aufstehen fällt schwer, die Last der Augenlider scheint unerträglich. Nur noch ein paar Minuten Flucht vor dem Künftigen, Flucht vor mir selbst. Nur ein paar Minuten…
Der nervige Wecker verstummte vor wenigen Augenblicken. Erleichtert atme ich auf, starre geistesabwesend an die Decke, genieße die weiche Decke um meinen Leib, die Stille in meinem Zimmer.
Und wieder klingelt es. Leise. Eine Kurznachricht. Neugierig richte ich mich auf, suche nach dem Mobiltelefon, lese und lächle, nähere mich dem Wachsein um ein bedeutendes Stück.
Noch bevor ich meine Augen wieder schließen kann, summt eine Fliege fröhlich durchs Zimmer, setzt sich auf das Regal, pausiert, fliegt weiter. Ich beobachte sie, erfreue mich an ihrem Klang, der mich wachhält.
„Danke.“‚, murmle ich und stehe auf.
P.S.: Der heutige Wurm im Ohr war übrigens Die Ärzte mit „Teenagerliebe“…
„Teenagerliebe“ – da denke ich immer an die gute alte Zeit(„damals, als alles besser war“), als ich mich tatsächlich noch Teenager nennen durfte.
Das war mal eine nette Fliege. Mich weckt der Hund oder der Wecker. Schlimm ist es nur im Winter, da neige ich dazu, das Klingeln zu überhören, wenn man nicht wirklich dringend aufstehen muss, sondern es „nur“ eine unnötige Vorlesung ist.
Das gehört zu den Angewohnheiten, die man sich wieder abgewöhnen sollte.
REPLY:
Mich wecken normalerweise Kreissägen oder Bohrmaschinen. Kurz darauf klingelt der Wecker.
Ich habe keine Vorlesungen mehr und könnte eigentlich ausschlafen – wenn ich nicht so viel tun müßte. Das Aufstehen ist demnach stets ein Akt der Selbstdisziplin – die ich in nicht unbedingt immensen Massen besitze…
allerdings von dem meines Nachbarn. Das ist mit der Zeit sehr nervtötend…
Teenagerliebe, das lief aber doch nicht im Radio? Also das ist ja eins meinder Lieblingslieder von den Ärzten, von damals, als sie reihenweise schöne Melodien kreierten. Ich muss das immer mitpfeifen…
„und wenn ich aufwach, dann fällt mir wieder ein: sie liebt einen anderen und ich bin allein…“
REPLY:
Nee, das lief nicht im Radio. Nur in meinem Kopf…