„Ich hasse diese Blog-Manie.“

Nachdem ich heute wieder auf einen Text stieß, den ich vor wenigen Tagen in einem Forum verfaßte, beschloß ich eben spontan, von dort zu zitieren, sowohl den Beitrages, der mich zu meiner Antwort bewegte, als auch das, was ich zu sagen hatte:

Ich hasse diese Blog-Manie. Ich kann es nicht verstehen auf zig Blogseiten irgendwelche Informationen zu lesen.
Oder gibt es bestimmte Blogs, die auch sinnvoll sind?!

Vieles ist wahrlich Mist. Aber es gibt genug gute Blogs, die sich aus diversen Gründen bereits etablierten, spreeblick, argh! und bildblog beispielsweise. Diese sind oft nicht nur informativ, sondern auch unterhaltsam.

Man sollte Weblogs nicht als Internetvariante von Teenie-Tagebüchern auffassen, sondern eher als einen Weg für einen Schreibenden/Zeichnenden/Fotografierenden, auf sich aufmerksam zu machen, sein Werk darzustellen und dadurch positive oder negative Kritik, also Resonanz, zu ernten. Und tatsächlich hilt solche Resonanz vielen [unter anderem mir], sich weiterzuentwickeln.

Es gibt unter den Weblogs durchaus ein paar angenehme, ein paar die außergewöhnlich sind, obgleich sie Alltägliches berichten. Ebenso wie man zu einem Buch greift, um eine gute geschichte zu lesen oder sich im Fernsehen irgendeine Sendung ansieht, kann man [oft auch bequem per RSS abonnierbar] sich so Erlebnisse, Ideen, Gedanken, Informationen, … abrufen und zu Gemüte führen.

Es ist schlichtweg eine Art, das Internet zu nutzen, weder sonderlich neu, noch innovativ oder andersartig.
Der Rummel um die Weblogs ist daher tatsächlich zuweilen übertrieben.

Aber für mich beispielsweise bedeutet mein Weblog die Möglichkeit zu schreiben, regelmäßig, immer wieder, mit offenen Augen durch das Leben zu gehen und mir Dinge durch den Kopf gehen zu lassen. Es bedeutet für mich, Wortwerke zu verfassen, die vielleicht keinen großen Bestand haben, aber mich selber weiterbringen, weil durch deren Niederschrift nicht nur meine eigenen Augen geöffnet werden, sondern vielleicht auch andere Gefallen finden und einmal mehr hinsehen, einmal mehr nachdenken.
Wenn das nicht klappt, wenn niemand das Weblog lesen möchte, dann ist das auch kein Weltuntergang.

Mich stört die von der Presse oftmals genutzte Beschreibung der Weblogs als Medium der Zukunft. Die wenigsten Weblogautoren sind tatsächlich in Flüchtlingsgebieten Lebende oder Katastrophen Beiwohnende, die live und direkt die ganze Internetwelt an ihren Augenzeugenberichten teilhaben lassen können.

Die meisten Weblogs sind überflüssig. Sicherlich.
Aber vermutlich nicht für deren Betreiber.

3 Gedanken zu „„Ich hasse diese Blog-Manie.““

  1. Vielen Dank! Diese Worte muntern mich auf, habe ich mir selbst doch auch schon oft die Frage nach dem Sinn oder Unsinn (m)eines Blogs gefragt. Mir bedeutet es was, mir bedeutet die Resonanz auf meine Gedanken, auf meine Schreibe etwas, und die Tatsache ein, wenn auch unbedeutendes, Medium für mich gefunden zu haben.
    Toll, das dann hier auch noch so schön formuliert auf den Punkt gebracht zu bekommen.

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