Ruinen

Heißkalte Winde peitschen durch einst prachtvolle Gemäuer, wirbeln den Staub des Gewesenen, des unvergänglich Bebenden, des unbeständig Bestehenden, auf und blasen ihn mir ins Leben, ins Herz, ins Gesicht, bis alle Tausend Augen tränen…

ein flüstern?

blinden blickes brennt ein wille
am ende meiner selbst in fetzen
kein weg und doch ein denken
als wäre ich – noch immer –
am leben.

wenn ich deiner in stille entsinne
im atemzug mein herz verlier
wenn ich vernehme, was flüstert
erlausche, was glimmt
wenn ich entdecke, was wispert
erfinde, was ist.

als wäre der moment
ewig
für mich
geteilt in das los des letzten lächelns
geteilt in die unwegsamkeit meiner fucht
geteilt in das jetzt
das längst verging.

blinden blickes
tief geboren
‚halt mich fest‘ – mein schrei:
dem schweigen längst entwachsen.

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falschgebilde

tränenaugen glimmern schüchtern
bittersehnsucht flackert still
als mein blick den deinen findet
und verstummt zu falschem ich

wortgebilde warten flüsternd
zeilen winden sich im mund
zunge wispert tausend träume
doch verstummt zu leerem klang

zitterfinger schweben träge
zeichnen leben auf die haut
zauberformeln sanfter sinne
doch verstummen starr zu stein

lächeln perlt duch seelenschleier
quetscht sich tapfer in den sturm
führt mein herz zu fernem leuchten
doch verstummt zu falschem bild

als die wirklichkeit dich findet
als dein leib vor mir entsteht
als dein blick den meinen suchend
falschgebilde nur entdeckt.

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