glauben

Erstaunlich, daß das Wort glauben sowohl Unsicherheit als auch Sicherheit zugleich auszudrücken vermag.

Denn benutzt man glauben mit Dativ, teilt man also mit, wem man glaubt, strahlt man Sicherheit und Zuversicht aus. Jegliche Ungewißheit weicht.

Ähnlich verhält es sich, wenn man an jemanden glaubt, an Gott, beispielsweise. Die Zweifel werden reduziert, minimiert.

Beginnt man aber einen Satz mit diesem Verb und einem darauf folgenden Nebensatz [„Ich glaube, daß …“], vermag man unkompliziert seine Unsicherheiten zusammenzufassen und auf ein Wort zu reduzieren – egal, woher die Unsicherheiten rühren.

Substantiviert man also das Verb „glauben“ zu „der Glaube“, so erscheint mir keineswegs gegeben, daß der Glaube eine Sicherheit ausdrückt, die unzerstörbar ist.

Den Glauben zu vernichten, soll angeblich schwierig sein.
Das bezweifle ich, steckt doch in diesem winzigen Wort nicht nur Sicherheit, nicht nur Zuversicht, sondern auch Unsicherheit, Zweifel.

Es ist, als hätte man versucht, aus Morast und Stein ein festes Haus zu bauen…