Begegnung mit dem Besserwisser

Ich wette, wenn ich einen Typen wie Bastian Sick träfe und ihn fragte, warum es „ertrinken“ oder „ersticken“, aber „verdursten“ oder „verhungern“ heißt und warum es kein echtes Wort für „erstinken“ [zu Tode kommen durch Gestank] oder „erschwitzen“ [zu Tode schwitzen] gibt, würde mir dieser eine ausführliche und äußerst langweilige, uninteressante und desillusionierende Begründung liefern, die mir aufzeigte, daß es manchmal besser ist, nur die Frage, nicht die Antwort zu kennen…

2 Gedanken zu „Begegnung mit dem Besserwisser“

  1. Danke, dass du als einer der wenigen Menschen auf der Welt (auch) die Meinung hast, das der Typ viel Dünnes von sich gibt. Ich werde für dieses Statement immer mit „DuKulturBanause“-Blicken bestraft (oder müsste ich jetzt GEstraft sagen, Herr Sick?).

  2. REPLY:
    Naja, ich denke, er weiß, daß Sprache nichts Festes ist und stellt nur kalr, wie es korrekt lauten müßte. Dabei geht er sicherlich nicht davon aus, daß jeder jederzeit korrekt spricht und schreibt.
    Jedenfalls hoffe ich das für ihn, hoffe, daß er nicht so ein überpenibler Regelfetischist ist, wie es zuweilen den Anschein hat.

    Ich selbst lege viel Wert auf korrekte Grammtik und Rechtschreibung [auch wenn es dank unzähliger Tippfehler manchmal anders aussieht], doch bin ich in Zweifelsfällen geneigt zu sagen:
    „Ist doch egal…“,
    um einerseits der Harmonie zu frönen, andererseits aber auch darauf hinzuweisen, daß Regeln wie diese nicht zu dem Bedeutsamsten gehören, das es auf Erden zu erleben gibt.

    Auch Sprachwurzelbetrachtungen find eich intressant. Allerdings ist zuweilen der Mythos, der sich dahinter zu verbergene scheint, keiner und sorgt nach dessen Auflösung nur für ein Gefühl von Desinteresse oder Enttäuschung.

    Also: Manchmal besser keine Antworten suchen. Erst recht nicht bei Herrn Sick, der [einen durchaus schönene Vornamen hat und ]vermutlich auch noch die unspektakuläre Antwort von sich zu geben weiß.

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