Stadtbummel

Mit gezücktem Portemonaie stand ich im Saturn an der Kasse: „Hallo. Ich hätte gerne eine E-Plus Prepaid-Karte für 15 Euro.“ Die Kassiererin suchte, fand, hielt inne, stutzte, überlegte, blickte auf: „Macht dann … 15 Euro.“ Eine beeindruckende Rechenleistung.

Kurz darauf sah ich P von weitem. Ich rannte ihr hinterher, bremste ab, stupste sie leicht an. Ihre erste Reaktion bestand aus Verärgerung. Keinerlei Freude, mich zu sehen. Ihre zweite Reaktion bestand aus kontinuierlichem Weitergehen. Ich wollte in die andere Richtung, blieb stehen. Eine Handvoll leerer Worte flog durch die Luft.
„Tschüß.“
„Bis dann“.
Manche Begegnungen sollten besser nie geschehen sein.

Draußen schien die Sonne. Etwas rief leise in mein Ohr: Es ist Frühling. Ich glaubte es nicht, versank tiefer in meinem dicken Wintermantel.

Noch immer betrübte mich die Begegnung mit P. Ich lief an einer spiegelnden Glasscheibe vorbei und stellte fest, daß nicht alles schlecht war: Mein Aussehen zum Beispiel. Lächelnd ging ich weiter.

Im Spielzeugladen beschäftigte ich mich einem Lernspiel: „Opas ABC-Park“
Opa: „Ich habe die falsche Taste auf der Energiemaschine gedrückt. Alle Energiepunkte sind verloren. Ohne die Energie kann der ABC-Park schließen.“
Enkelkinder: „Du kannst dich auf uns verlassen, Opa.“
Hastig beendete ich das Spiel.

Ein weiterer Knopfdruck, und ich fand mich wieder, bemüht, Winnie Puuh durch honigtopfgefülltes Geäst zu lotsen. Jedesmal, wenn Winnie einen Honigtopf fand, kicherte er lieb: „Hihihi“. Ich kicherte auch – aber nur leise.
Als Winnie versehentlich mit der bösen Spinne in Berührung kam, seufzte er: „Ach herrje“.
Es tat mir leid; ich versuchte es nochmal und wich der bösen Spinne aus.
„Hihihi.“