In der Straßenbahn begegnete ich Adolf Hitler.
Nachdem ich ohne zu Zögern über die befahrene Straße zur wartenden Straßenbahn geeilt und außer Atem in diese eingstiegen war, entdeckte ich einen freien Sitzplatz. Eine Frau um die 50 bot diesen einer Rentnerin an, die kurz vor mir zugestiegen war. Sie lehnte ab, doch die Anbietende wollte sich selbst nicht setzen.
Das Risiko eingehend, für „keck“ oder „frech“ gehalten zu werden, plazierte ich mich kurzerhand auf dem Sitz. Neben mir saß Adolf Hitler.
Er war klein und alt, von gedrungener Gestalt, ein wenig übergewichtig. ‚Das Alter hat ihn zusammenschrumpeln lassen.‘, dachte ich. Sein Haar war längst weiß, doch Bart und Frisur waren noch dieselbe wie vor über 60 Jahren.
‚Selbst wenn er noch lebt, müßte er eigentlich längst tot sein.‘, überlegte ich. Doch Adolf sah weder tot aus noch wie ein 116Jähriger. Allerdings roch er ein bißchen unangenehm. Ich wunderte mich und bewunderte zugleich seine lila Hosenträger.
Als die ihm gegenüber Sitzende sich erhob, um auszusteigen, stand auch er auf. Er gab ihr die Hand, zackig, kräftig, doch überraschend herzlich, fast liebevoll.
‚Das ist niemals Adolf Hitler!‘, stellte ich fest und stieg aus.