Widerliche Wendungen

Zu den Formulierungen in der deutschen Sprache, die mir am auffälligsten mißfallen, gehört eindeutig

im Endeffekt.

Tatsächlich bemerkte ich schon desöfteren, daß diese Wortgruppe vor allem in mündlicher Rede sehr gern angewendet wird, um einen elegant klingenden Lückenfüller als Ersatz für das wenig ansprechende „Ähh…“ zu benutzen. Nicht selten erlebte ich eine Aneinanderreihung von Sätzen, die allesamt mit „Im Endeffekt“ begannen, doch keinerlei Schlußfolgerung oder ähnliches beinhalteten. Zu Spielergebnissen befragte Sportler können ein rhetorisch mißtönendes Liedchen davon singen.

Besonders supekt jedoch wird es, wenn beispielsweise selbst höhere Gewerkschaftsfunktionäre vor den Pforten eines bestreikten Betriebs mehrfach zu dieser Formulierung greifen und dabei auch noch einen unappetitlichen Aussprachefehler einfügen, den ich mit tiefster Mißgunst zu belegen gewillt bin.

Denn nicht selten wird „im Endeffekt“ so ausgesprochen, als schriebe man „im Ende Fekt“. Das klingt nicht nur unglaublich albern, sondern überzeugt auch den letzten Hörenden davon, daß der Sprechende keine Ahnung von dem zu haben scheint, was er gerade in den Mund nahm.

Schade eigentlich.