Mein Bild in deinem Kopf

In deiner Gegenwart fühle ich mich falsch. Wenn ich meinen Mund öffne, spüre ich, daß die Worte, die mich verlassen, dich nie erreichen werden. Dein Ohr verdreht sie. Ein Vorwurf liegt in der Luft, eine Rechtfertigung, eine Erklärung für Dinge, die keiner Erlärung bedürfen, eine Verteidigung meiner Gedanken, obwohl ich mich nicht verteidigen möchte. Und jedes neue Wort gesellt sich zu den alten, rückt mich in eine Ecke, in die ich nicht gehöre. Blind und taub siehst du mich an, hörst mir zu, nimmst mich nicht wahr. Du nimmst nicht wahr, was dich zu erreichen sucht, Gedanken äußert, die nicht in deinen Schädel passen. Ich lächle – wie immer – mit guter Miene zum öden Spiel, fühle mich verletzt, weil dir Verständnis fehlt. Ich erkläre mich, wieder und wieder, versuche es, geduldig. Du drängst mich zurück, ich suche Schutz, finde keinen. Deine Antwort peitscht mir entgegen, zeugt von Unverständnis. Und schmerzt. Mein Bild in deinem Kopf peinigt mich.
Als du gehst, sinke ich zurück. Erleichtert, verwirrt, betrübt.