Wieder was gelernt

Heute war ich inkonsequent.

Prinzipiell neige ich dazu, McDonalds und BurgerKing zu meiden, nicht zuletzt weil ich deren Eigentitulation als „Restaurants“ übertrieben euphemistisch finde. Hinzu kommt, daß ich in den Filialen weder geschmacklich noch sättigungstechnisch überzeugt werden kann, da spätestens nach einer halben Stunde der angeblich verdrängte Hunger zurückkehrt .

Was mich jedoch am meisten stört, ist der viele Müll, den jeder einzelne Konsument produziert. Ich schämte mich nach jedem Verzehr fastfoodiger Mahlzeiten und beschloß eines Tages, in Zukunft weder zu BK noch zu McD zu gehen.

Heute jedoch war ich inkonsequent, brach meinen Beschluß, den ich mehrere Monate lang über aufrechterhalten hatte. Doch ich hatte Hunger, wirklichen Hunger. Hunger, der nicht durch die verbleibenden drei Toastbrotscheiben in meinem Regalfach gestillt werden konnte. Hunger, der auf der Stelle versorgt werden wollte.

Ich ging also zu McDonalds. Die Filiale war voll von pinken Punks. Kaum hatte ich mein Essensimitat erhalten, suchte ich eine abseits gelegene Ecke. Das sich auf meinem Tablett befindliche Blatt bot während des In-den-Mund-Schaufelns nur wenig Unterhaltunsgwert. Einzig die Rückseite vermochte es, mich ein wenig zu fesseln, war doch dort eine riesige Tabelle abgedruckt, aus der hervorging, wieviel Kilokalorien, Fett und Kohlenhydrate jedes einzelne McD-Produkt besaß.

Ich stellte also fest, daß ich während der Lektüre mehr als 1000 kcal zu mir nahm. Leider konnte ich diese Zahlendimension nicht einordnen, weswegen mich das weder beeindruckte noch schockierte. Auch als ich ausgerechnet hatte, daß soeben exakt 50 Gramm Fett in meinen Magen gewandert waren, war ich wenig überrascht.

Ich trank aus und ging. Ungutes Essen im Bauch. Unnütze Zahlen im Kopf.