Es werde Licht…

Als ich den Raum betrat, war es noch dunkel. Geistesabwesend tastete nach dem Lichtschalter, fand ihn, fand einen weiteren. Und noch einen. Verdutzt halte ich inne, vergrößere den Türspalt um das fahle Flurlicht einzulassen.

Ich entdecke fünf Schalter, vier davon Doppelschalter. Jalousien, elektrisch kippbare Fenster – und fünf Mal Licht. Die Beschriftungen sind wirr und unverständlich.

Ich lasse es klicken, mehrmals, durchschaue das System schnell. Es folgt einer Logik, die leicht nachzuvollziehen ist. Vorn, Links Mitte, Rechts Mitte, Links Hinten/Vorn, Rechts Hinten/Vorn.

Und mit einem Grinsen stiehlt sich ein Gedanke in meinen Kopf: Wie wäre es, eine ähnliche Raumbeleuchtung zu installieren, bestehend aus unzähligen [Neon-]Leuchten, die über eine von der Leuchtenanzahl verschiedene Menge Schalter gesteuert werden können.

Doch darf hinter der An- und Ausklickerei keinerlei erkennbare Logik stecken. Betätigt man Schalter 1, so kann es passieren, daß Lampe 1 erstrahlt. Genauso gut können aber drei oder vier beliebig im Raum verteilte Lampen zu leuchten beginnen. Oder gar keine.

Die anderen Schalter, die allesamt mit unnützen, kyptischen Beschriftungen [„Süd-Süd-Ost-Mitte-Links“, „Regenbogensonne“, „Nicht drücken“, „Licht“, …] versehen sind, folgen natürlich anderen, aber gleichsam undurchschaubaren Gesetzen wie Schalter 1.

Und dann möge es dunkel sein und lichtsuchende Raumbetreter anfangen, mit den Schaltern zu kämpfen und ihnen die Optimalbeleuchtung zu entlocken. Wie ein hämischer Blubberkasten würde ich danebenstehen und in mich hinein grinsen…

[Im Hintergrund: Dorn – „Schatten Der Vergangenheit“]

FFFfF: Herbst

Da ich zu der üblichen Comic-Veröffentlichungszeit, kurz nach Mitternacht beim Anbruch des neuen Tages, bereits versuchte, mich unter Decken zu begraben und durch Träume zu wandeln, gibt es den 37. „Fledermaus Fürst Frederick fön Flatter-Comicstrip heute zu einer recht ungewöhnlichen Uhrzeit. Ungewöhnlich für mich natürlich, der schon monatelang nicht mehr um diese Uhrzeit aufzustehen brauchte. Es ist schrecklich.

Andererseits ist es aber auch gut. Ich habe mich durchgerungen, eine wahrhaft unschöne Vorlesung für ein nicht minder unschönes Fach, durch dessen Prüfung ich bereits einmal rauschte, zu besuchen [Ja, bei uns gibt es so etwas, auch bei einer Vorlesung für das 8. Semester: Vorlesungsbeginn morgens kurz nach sieben.], mich meiner Abneigung zu stellen, etwas lernen, verstehen zu wollen – und mein Gesicht und somit meinen guten Willen dem Vorlesenden/Prüfenden zu zeigen.

Wenn ich nach Hause kommen werde, wird es bereits halb elf sein, vermute ich, also ungefähr die Uhrzeit, zu der ich normalerweise aufgestanden bin, gesättigt und geduscht vor dem Rechner sitze und jeden Internetzeitvertreib [Blogs lesen, Mails checken, Nachrichten durchgehen….] abgearbeitet habe.
Danach könnte ich mich meiner Studienarbeit widmen, sowohl sonst als auch heute. Der Tag ist dann noch jung…

Nun ja.


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