Als ich den Raum betrat, war es noch dunkel. Geistesabwesend tastete nach dem Lichtschalter, fand ihn, fand einen weiteren. Und noch einen. Verdutzt halte ich inne, vergrößere den Türspalt um das fahle Flurlicht einzulassen.
Ich entdecke fünf Schalter, vier davon Doppelschalter. Jalousien, elektrisch kippbare Fenster – und fünf Mal Licht. Die Beschriftungen sind wirr und unverständlich.
Ich lasse es klicken, mehrmals, durchschaue das System schnell. Es folgt einer Logik, die leicht nachzuvollziehen ist. Vorn, Links Mitte, Rechts Mitte, Links Hinten/Vorn, Rechts Hinten/Vorn.
Und mit einem Grinsen stiehlt sich ein Gedanke in meinen Kopf: Wie wäre es, eine ähnliche Raumbeleuchtung zu installieren, bestehend aus unzähligen [Neon-]Leuchten, die über eine von der Leuchtenanzahl verschiedene Menge Schalter gesteuert werden können.
Doch darf hinter der An- und Ausklickerei keinerlei erkennbare Logik stecken. Betätigt man Schalter 1, so kann es passieren, daß Lampe 1 erstrahlt. Genauso gut können aber drei oder vier beliebig im Raum verteilte Lampen zu leuchten beginnen. Oder gar keine.
Die anderen Schalter, die allesamt mit unnützen, kyptischen Beschriftungen [„Süd-Süd-Ost-Mitte-Links“, „Regenbogensonne“, „Nicht drücken“, „Licht“, …] versehen sind, folgen natürlich anderen, aber gleichsam undurchschaubaren Gesetzen wie Schalter 1.
Und dann möge es dunkel sein und lichtsuchende Raumbetreter anfangen, mit den Schaltern zu kämpfen und ihnen die Optimalbeleuchtung zu entlocken. Wie ein hämischer Blubberkasten würde ich danebenstehen und in mich hinein grinsen…
[Im Hintergrund: Dorn – „Schatten Der Vergangenheit“]