Spiegel-Bashing ist einfach und gern praktiziert. Ich wollte mich eigentlich enthalten, doch kann nicht anders, weil ich mich fragen muß, ob niemand außer mir zu merken scheint, daß in einem Spiegel-Panorama-Artikel [und in deren Quellen] über die Kritik eines Wissenschaflters am Inhalt einer Single der Sängerin Katie Melua ein kapitaler Fehler aufzufinden ist.
In einer Textzeile in Nine Million Bicycles“ heißt es:
„We are twelve billion light years from the edge,
That’s a guess“,
und der erwähnte Wissenschaftler kann nicht umhin, als die Zahl und das Wort „schätzen“ zu korrigieren, sei doch das Alter des Universums mit 13,7 Milliarden Lichtjahren ziemlich exakt berechenbar…
Moment! „Lichtjahre„???
„Das Lichtjahr ist eine astronomische Längeneinheit und nicht, wie der Name vermuten lassen könnte, eine Zeiteinheit. Ein Lichtjahr ist die Strecke, die eine elektromagnetische Welle wie das Licht in einem tropischen Jahr im Vakuum zurücklegt. Das sind etwa 9,5 Billionen (9,5 · 1012) Kilometer.“
[Wikipedia]
Das Alter des Universums wird mit 13,77 Milliarden Lichtjahren angegeben.
Ich interessiere mich nicht für den Rundungsfehler, der 13,77 auf 13,7 Milliarden Jahre reduziert [und möglicherweise einer anderen Quelle entsprang]. Doch was ich mich frage, ist, warum weder Katie Melua noch der schlaue Bestsellerautor Simon Singh noch die Spiegel-Online-Redaktion bemerkten, daß Lichtjahre keine Zeitangabe sind.
P.S: Während ich obiges verfaßte, korrigierte man den ursprünglichen Spiegel-Artikel. Fraglich bleibt, ob man Katie Meluas „light years“ einfach so als Jahre definieren darf…
P.P.S.: Die Frage, inwieweit es notwendig ist, überhaupt den Inhalt von Popsong auseinanderzunehmen, zu kritisieren und darüber zu berichten, habe ich bewußt außen vor gelassen.
[Im Hintergrund: Noekk – „The Watersprite“]