FFFfF: Eigentlich

Nachdem ich heute schon nach Raketenabschussrampen und Kernkraftwerken [eine BND-taugliche Mischung, denke ich] googelte und selbige dann in einer Zeichnung unterbrachte, bietet mir das Zeichnen des Fred-Comics etwas Vertraut-Normales, selbst wenn Freds Gedanken heute mal wieder etwas abstrus sind…

Nun ja.


[Bild klicken für eine geringfügige Vergrößerung.]

FFFfF: To-Do

Nur um herauszufinden, ob sie in diesem oder dem anderen Weblog unterwegs ist und ob sie, wenn sie tatsächlich hier verweilt, auch die Texte liest, grüße ich meine liebe Omi hiermit ganz lieb:
Hallo, liebe Omi! ich bin stolz auf dich.
[„To-Do“ heißt übrigens „Zu-Tun“. „To-Do-Listen“ sind also nicht Japanisches, sondern Listen, auf denen steht, was man sich noch vorgenommen hat.]

Ansonsten sei erwähnt, daß ich heute eigentlich mir schon eine kleine Geschichte vorbereitet hatte, die ich zu dem Comic schreiben wollte. Aber irgendwie habe ich sie vergessen.

Es sei mir also verziehen, daß ich statt langer Worte nur berichte, daß ich lange nicht mehr so viele Fehler digital ausbessern mußte wie beim heutigen Comic und daß ich eigentlich etwas Osterliches machen wollte, bis mir etwas anderes in den Sinn kam.

Und so.


[Bild klicken für eine geringfügige Vergrößerung.]

[Im Hintergrund: The Dresden Dolls — Ja, schon wieder…]

FFFfF: Osterei-Malerei

Eigentlich sollte ich mich schämen.

Um meiner Mitbewohnerin eine kleine Geburtstagsfreude zu bereiten, hatte ich mit ihrer Freundin eine Minitaturverschwörung geplant, die aus Internetbesuchsgründen beinhaltete, daß ich mich wie zufällig in der Universitätsbibliothek plazierte und wartete, bis Mitbewohnerin und deren Freundin „zufälligerweise“ auf mich stoßen würden.

Die Aktion umfaßte den möglichen Zeitraum von um eins bis um zwei. Eine Stunde lang nur sinnlos herumzusitzen, halte ich aber für wenig sinnvoll, weswegen ich zu zeichnen begann. Der neue Fred-Comic sollte schließlich fertiggestellt werden.

Natürlich war ich nicht fertig, als die beiden mich „zufällig“ fanden, so daß meine Krakelei nach gelungener Geburtstagsüberraschung mit neugierigen Blicken bedacht wurde und ich freundlicherweise sogar erklärte, was zu sein sein würde.

An dieser Stelle sollte ich mich schämen: Ich zeige niemals irgendwem meine Skizzen. Mir mißfällt der Gedanke, daß jemand das Werk betrachtet und bewertet, bevor es mir gefallende Ausmaße angenommen hat. Sogar meine Mami durfte sich schon Schimpfe [Ein Wort aus Kindertagen, das ich lange nicht mehr nutzte…] anhören, weil sie ihre Neugierde nicht zügeln konnte.

Doch heute wat ich offen. Der Freundin meiner Mitbewohnerin zeigte ich sorglos das, was alsbald ein Comic werden würde. Und meine Geburtstag zelebrierende Mitbewohnerin empörte sich – denn sie durfte niemals vorab schauen.

Ihre Empörung war berechtigt. Vermutlich hatte ich aufgrund gelungener Überraschung zu viel gute Laune in mir, daß ich diese Verfehlung beging, derer ich mich nun ein wenig schäme und die so bald nicht wiederholt werden wird.

Und so.


[Bild klicken für eine geringfügige Vergrößerung.]

[Im Hintergrund: The Dresden Dolls]

Technik vs Menschlichkeit

Ich gebe zu, daß ich RFID-Produkte für nicht uninteressant halte. Kontatklose Chikarten beispielsweise, die keinen Magnetstreifen mehr benötigen, der durch sich häufigen Gebrauch abnutzt. Oder Tieridentifikationschips, in kleine Kapseln verpackt und dem Haustier unter die Haut gespritzt, auf daß es leichter auffindbar sein möge, sollte es mal verlustig gehen.

Dennoch halte ich den Slogan der Firma Inside für etwas … äh … ungünstig gewählt:
creating a contactless world

Nun ja, wers mag…

[Im Hintergrund: Ashes Youl Leave – „The Inheritance of Sin And Shame“]

Nachtrag: Identifikationssystemfirmen wie Scemtec sind besonders kreativ:
We have the IDea.
Wow.

FFFfF: Oh du fröhliche

In der letzten Zeit ertappe ich mich häufiger dabei, wie ich Selbstgespräche führe. Das hat weniger mit dem Älterwerden als mit dem Versuch zu tun, mir einen neuen Comic zu erdenken.

Kaum werde ich allein mit mir selbst gelassen und finde die Ruhe, derer es bedarf, um mich auf Fred und Konsorten zu konzentrieren [Es ist eine innere Ruhe. Außerhalb kann es durchaus krachig zugehen…], richte ich automatisch an mich selber folgende Worte:

„Komm, erzähl mir was.“

Nun ja.


[Bild klicken für eine geringfügige Vergrößerung.]

[Im Hintergrund: My Dying Bride – „Turn Loose the Swans“]

FFFfF: Geisterstunde

Heute war ich draußen, suchte mir ein ruhiges, grünes Fleckchen und warf Keulen in die Luft, während ich mir den Fred-Comic erdachte. Zumindest theoretisch.

Praktisch war vom Grün noch nicht unbedingt viel zu sehen. Der Frühling hatte seine Fühler noch nicht weit genug ausgestreckt, um den Rasen vollends zu beleben.

Ruhe herrschte auch nicht, befand sich doch mein Park-Platz unweit der sogenannten Tangente, also der Magdeburger Umgehungsstraße, so daß ein konstantes Hintergrundrauschen unvermeidbar war.

Und mit dem Ausdenken war es auch nicht weit her. Mit fliegenden Keulen und ensprechender Artistik beschäftigt, bleibt zwar genug Konzentration, um den augenbglicklichen Ohrwurm mitzusingen oder sich über grandiose Künststücke der eigenen Hände zu freuen, aber nicht genug, um einen einigermaßen humorvollen Fred-Comic zu erdenken. Den ensprechenden Entwurf ließ ich auf dem Heimweg schon wieder sausen.

Erstaunlich war für mich die große Anzahl der Jogger und Hundbesitzer, die in ausreichend weiter Ferne an meinem Standort vorübereilten. Alle Welt scheint einen Hund zu besitzen und, um diesen auszuführen, mit dem Auto zum Park zu fahren und dort ein wenig hindurchzuschlendern, bis das Getier seine schuhwerkbeschmierende Ladung hinterlassen hat. Oder zu joggen. Ich endeckte sogar eine Nordische Walkerin – in meinem Alter!

Als die Sonne sich allmählich dazu entschloß unterzugehen, trat ich den Heimweg an, bei jedem Schritt vorsichtig den Boden musternd…

Und so.


[Bild klicken für eine geringfügige Vergrößerung.]

[Im Hintergrund: JJ72 – „JJ72“ — Unlängst wiederentdeckt und erneut für wundergut befunden.]

Menschen 23: Kaninchenwächterin

Neben dem Riesenterrarium im Magdeburger Allee-Center entdeckte ich eine Frau, nicht unattraktiv, in offzieller Kleidung, deren Funktion darin zu bestehen schien, die kleinen, osterlichen Kuschelkaninchen und ihre schützende Glasscheibe vor den wieauchimmer gearteteten Aktionen übereifriger Kaninchenknuddler zu bewahren. Unbewegt stand sie da und blickte auf die possierlichen Wesen zu ihren Füßen, die das unverschämte Glück hatten, nicht menschlich sein zu müssen und nach Belieben fressen, hüpfen, kacken und kopulieren zu können, während sie selbst mit bemühter Freundlichkeit ihre eigene Präsenz nutzte, um potentiellen Schädlingen ihr ungutes Treiben aus den verzückten Schädeln zu verscheuchen und aufdringlich Fragenden pauschale Nonsens-Antworten zu geben.

Sie stand da und wirkte traurig.
Umgeben von possierlichen Hüpftierchen, die jedem Vorbeigehenden ein erfreutes Lächeln abzwangen, wirkte ihre Traurigkeit unangemessen, ja sonderbar. Vielleicht war es ihre Aufgabe, die sie bedrückte, die sie offensichtlich unterforderte, ja langweilte: Ein starres Stillstehen neben verlockend weichen, doch glasscheibenfernen Fellwesen, eine durch achtsame Wichtigkeit getarnte Untätigkeit.

Mit trauriger Miene stand sie auf ihrem Posten und ihr abgestumpfter Blick konnte auch durch die geballte Kanninchenniedlichkeit nicht mehr zu einem freudigen Glitzern erregt werden.