Ekelhaft

Das Bedeutsame auf den nächsten Tag verschiebend legte ich als abendlichen Höhepunkt die Mahlzeit fest: Rührei mit perfektem Toast.

Und tatsächlich, es gelang. Die Rühreier schmiegten sich wohlig an die Pfannenoberfläche, bildeten eine Masse von angenehmer Konsistenz, die zu salzen ich allerdings vergaß. In stiller Vorfreude warf ich die beiden Scheiben Samy Super Sandwich in den Toaster und erwartete gespannt das Ergebnis, während die Eier allmählich ihrer Vollendung entgegenbrutzelten.

Mit flinken Handgriffen fischte ich die appetitlich brauen Toastscheiben aus dem Röstgerät, legte sie auf den Teller und gesellte die Rühreimasse hinzu. Schnell noch ein paar einigermaßen frische Petersilienkrümel hinzu – und das Abendbrot konnte beginnen.

Und wirklich, es mundete. Den Salzstreuer ausgiebig benutzend veschaffte ich dem Essen noch den letzten Schliff, genoß dessen vollendeten Geschmack.

Im Nu hatte ich das Ei verzehrt. Nur ein kläglicher Rest zierte noch meinen Teller. Auch von den Toastscheiben war nur noch ein Stückchen übrig, als mir ein unangenehmer Geschmack auffiel. Irgendwie abgestanden, muffig – schimmlig.

‚O nein!‘, dachte ich entsetzt, betrachtete die unscheinbaren Reste, meiner Mahlzeit, die darauf hindeuteten, wieviel davon schon in meinem Leib verschwunden war, wieviel Schimmel ich womöglich schon verspeist hatte.

Panisch unterzog ich das übriggebliebene Toastbrot einer genaueren Untersuchung, doch fand nichts. Auch das Ei schien unversehrt von Schimmel. Hatte ich mich getäuscht?

Ich aß weiter, verdrängte den Ekelgeschmack, biß noch einmal in die Toasbrotscheibe.
Da war es wieder!

Angewidert spie ich den Brotklumpen aus, spülte den muffigen Geschmack mit Wasser aus meiner Mundhöhle.

‚Ekelhaft!‘